Abstract (deu)
Im urbanen Bereich gibt es wenige Habitate, welche den Erhalt der Biodiversität unterstützen können. Hierzu zählen Parkanlagen und, wie vermutet wurde, auch Friedhöfe mit ihren Baum-beständen, welche möglicherweise als Habitatbäume dienen könnten. Diesbezüglich existieren aber noch wenige Daten. Um herauszufinden, ob und inwiefern sich die Baumbestände der Friedhöfe Wiens in Bezug auf deren Mikrohabitate unterscheiden, wurde in der vorliegenden Arbeit eine exemplarische Studie durchgeführt. Im Rahmen dieser Studie wurden die Bäume von fünf verschiedenen Friedhöfen der Stadt Wien auf vorhandene Mikrohabitate untersucht. Zu diesem Zweck wurden die Grunddaten Baumhöhe, Baumumfang und Baumalter von der Fried-höfe Wien GmbH zur Verfügung gestellt und die Standortfaktoren Baummanagementmaßnah-men, Boden und Klima in die Arbeit einbezogen. Für die Kartierung der Mikrohabitate wurde der Kartierungskatalog von Kraus et al. 2016 ( Katalog der Baummikrohabitate – Referenzliste für Feldaufnahmen) verwendet. Im Hinblick auf die Fragestellung: „Wie unterscheiden sich die Bäume der Friedhöfe Wien GmbH in Bezug auf ihre Mikrohabitate?“, wurde eine H0- bezie-hungsweise eine H1-Hypothese aufgestellt. Die H0-Hypothese besagt, dass sämtliche Friedhöfe zu 95 % die gleiche Anzahl an Mikrohabitaten aufweisen, während die H1-Hypothese impliziert, dass diese zum Zeitpunkt der Untersuchung nicht übereinstimmen. Mit Hilfe einer einfaktoriel-len Varianzanalyse wurde festgestellt, dass die Anzahl an Mikrohabitaten übereinstimmt und die H0-Hypothese darum angenommen werden kann. Darüber hinaus wurden die Baumdaten je nach Friedhof ausgearbeitet. Darauf folgte ein Vergleich der Daten. Weiters wurden die verschieden Einflussvariablen in Beziehung gesetzt und die Anzahl an Mikrohabitaten je nach Baumart un-tersucht. Hierbei stellte sich heraus, dass die Friedhöfe Mauer und Aspern im Untersuchungs-zeitraum die meisten Mikrohabitate aufwiesen. Bezüglich der Einflüsse der Variablen ergab eine mehrfaktorielle Varianzanalyse, dass die Variablen Baumart, Baumhöhe, Baumumfang und das Alter des jeweiligen Baumes die größten Effekte auf das Vorhandensein von saproxylischen und epixylischen Mikrohabitaten hatten. Weiters stachen bezüglich deren Anzahl an Mikrohabitaten unter anderem die Baumarten Schwarzföhre (Pinus nigra), Weißbirke (Betula pendula), Winter-linde (Tilia cordata), Spitzahorn (Acer platanoides) und die Japanische Blütenkirsche (Prunus serrulata `Kanza`) hervor. In der Conclusio finden sich unter anderem Hinweise für die Unter-stützung der Biodiversität sowie Ideen für weiterführende Untersuchungen.