„First-generation students“ (FGS) - deren Eltern keinen Bachelor-Abschluss erworben haben - bilden neben den Frauen die größte Gruppe benachteiligter Studierender. Ihre Familien haben oft einen niedrigen sozioökonomischen Status und kämpfen mit finanziellen Schwierigkeiten. FGS müssen daher mehr Ressourcen investieren als ihre Kollegen und könnten diesen zusätzlichen Aufwand fälschlicherweise einem Mangel an Talent zuschreiben. Eine geringere Selbsteinschätzung des Talents könnte erklären, warum sie schlechtere Noten haben, länger brauchen, um ihr Studium abzuschließen, und eine geringere Wahrscheinlichkeit haben, es zu beenden. Frühere Studien haben sich hauptsächlich auf die Einbeziehung retrospektiver Leistungsdaten konzentriert. In dieser Arbeit werden die von der Theorie der Motivationsintensität vorhergesagten Auswirkungen der wahrgenommenen Fähigkeit auf die Leistung in einem quasi- experimentellen Design getestet. Die Stichprobe, 200 Psychologiestudierende, wurde in einem Labor der Fakultät für Psychologie der Universität Wien untersucht. Basierend auf ihrer Zugehörigkeit zu FGS- und „continuing-generation students“ (CGS) verglich ich die Teilnehmer hinsichtlich Leistung, selbst wahrgenommenem Talent und wahrgenommener Bedrohung. Die Ergebnisse zeigen, dass die Zugehörigkeit keinen Einfluss auf die Leistung, das selbst wahrgenommene Talent oder die wahrgenommene Bedrohung hatte. Dieses Ergebnis stützt meine erste Hypothese, die besagt, dass sich die Schüler zu Beginn der intellektuellen Aufgabe in ihrer Leistung nicht unterscheiden. Die fehlenden Differenzen stehen jedoch im Widerspruch zu meiner zweiten Hypothese, in der ich einen schnelleren Leistungsabfall für FGS voraussagte. Eine mögliche Erklärung für das Fehlen von Leistungsunterschieden könnte in der Zusammensetzung der Stichprobe liegen, die nur aus Psychologiestudenten besteht. Das obligatorische Aufnahmeverfahren führt zu einer Vorselektion der Studierenden. Somit könnte das selbst wahrgenommene Talent in unserer Stichprobe aus FGS von dem in der Population der FGS geteilten Ausmaß abweichen. Abschließend ziehe ich Schlussfolgerungen und zukünftige Ideen, die sich aus der Masterarbeit ergeben.
First-generation students (FGS) – people whose parents have not earned a bachelor's degree - form the largest group of disadvantaged undergraduates besides women. Their families often have low socioeconomic status and struggle with financial difficulties. FGS must invest more resources than their colleagues and might wrongfully attribute this additional effort to a lack of talent. Lower self-perceived talent could explain why they have lower grades, take longer to complete their studies and are less likely to graduate. Prior studies have mainly focused on retrospective performance data forming a gap in the literature concerning the mechanism at play. This thesis tests the effects of perceived ability on performance predicted by the Motivational Intensity theory in a quasi-experimental design. The sample, 200 psychology students, was examined at a laboratory of the Faculty of Psychology at the University of Vienna. Based on their affiliation to FGS and continuing-generation students (CGS), I compared participants regarding performance, self-perceived talent, and perceived threat. The results indicate that student status did not influence performance, self-perceived talent, or perceived threat. This outcome supports my first hypothesis stating that students do not vary in performance at the beginning of an intellectual ability task. However, those invariances conflict with my second hypothesis in which I predicted a more rapid decline in performance for FGS. A possible explanation for the lack of performance difference might originate in the sample composition comprising merely psychology students. The obligatory admission procedure preselects students. Thus, the self-perceived talent in our sample of FGS could deviate from the extent shared within the population of FGS. Finally, I draw conclusions and future ideas that derive from the master's thesis.
„First-generation students“ (FGS) - deren Eltern keinen Bachelor-Abschluss erworben haben - bilden neben den Frauen die größte Gruppe benachteiligter Studierender. Ihre Familien haben oft einen niedrigen sozioökonomischen Status und kämpfen mit finanziellen Schwierigkeiten. FGS müssen daher mehr Ressourcen investieren als ihre Kollegen und könnten diesen zusätzlichen Aufwand fälschlicherweise einem Mangel an Talent zuschreiben. Eine geringere Selbsteinschätzung des Talents könnte erklären, warum sie schlechtere Noten haben, länger brauchen, um ihr Studium abzuschließen, und eine geringere Wahrscheinlichkeit haben, es zu beenden. Frühere Studien haben sich hauptsächlich auf die Einbeziehung retrospektiver Leistungsdaten konzentriert. In dieser Arbeit werden die von der Theorie der Motivationsintensität vorhergesagten Auswirkungen der wahrgenommenen Fähigkeit auf die Leistung in einem quasi- experimentellen Design getestet. Die Stichprobe, 200 Psychologiestudierende, wurde in einem Labor der Fakultät für Psychologie der Universität Wien untersucht. Basierend auf ihrer Zugehörigkeit zu FGS- und „continuing-generation students“ (CGS) verglich ich die Teilnehmer hinsichtlich Leistung, selbst wahrgenommenem Talent und wahrgenommener Bedrohung. Die Ergebnisse zeigen, dass die Zugehörigkeit keinen Einfluss auf die Leistung, das selbst wahrgenommene Talent oder die wahrgenommene Bedrohung hatte. Dieses Ergebnis stützt meine erste Hypothese, die besagt, dass sich die Schüler zu Beginn der intellektuellen Aufgabe in ihrer Leistung nicht unterscheiden. Die fehlenden Differenzen stehen jedoch im Widerspruch zu meiner zweiten Hypothese, in der ich einen schnelleren Leistungsabfall für FGS voraussagte. Eine mögliche Erklärung für das Fehlen von Leistungsunterschieden könnte in der Zusammensetzung der Stichprobe liegen, die nur aus Psychologiestudenten besteht. Das obligatorische Aufnahmeverfahren führt zu einer Vorselektion der Studierenden. Somit könnte das selbst wahrgenommene Talent in unserer Stichprobe aus FGS von dem in der Population der FGS geteilten Ausmaß abweichen. Abschließend ziehe ich Schlussfolgerungen und zukünftige Ideen, die sich aus der Masterarbeit ergeben.
First-generation students (FGS) – people whose parents have not earned a bachelor's degree - form the largest group of disadvantaged undergraduates besides women. Their families often have low socioeconomic status and struggle with financial difficulties. FGS must invest more resources than their colleagues and might wrongfully attribute this additional effort to a lack of talent. Lower self-perceived talent could explain why they have lower grades, take longer to complete their studies and are less likely to graduate. Prior studies have mainly focused on retrospective performance data forming a gap in the literature concerning the mechanism at play. This thesis tests the effects of perceived ability on performance predicted by the Motivational Intensity theory in a quasi-experimental design. The sample, 200 psychology students, was examined at a laboratory of the Faculty of Psychology at the University of Vienna. Based on their affiliation to FGS and continuing-generation students (CGS), I compared participants regarding performance, self-perceived talent, and perceived threat. The results indicate that student status did not influence performance, self-perceived talent, or perceived threat. This outcome supports my first hypothesis stating that students do not vary in performance at the beginning of an intellectual ability task. However, those invariances conflict with my second hypothesis in which I predicted a more rapid decline in performance for FGS. A possible explanation for the lack of performance difference might originate in the sample composition comprising merely psychology students. The obligatory admission procedure preselects students. Thus, the self-perceived talent in our sample of FGS could deviate from the extent shared within the population of FGS. Finally, I draw conclusions and future ideas that derive from the master's thesis.