Abstract (deu)
Weltweit gehen die Bestände von Wasservögeln durch Faktoren wie Urbanisierung und damit einhergehende Lebensraumzerstörung, Störung durch den Menschen und Eutrophierung von Gewässern, zurück. Trotzdem lässt sich beobachten, dass Gewässer selbst in urbanisierten Gegenden eine hohe Diversität an Wasservögeln aufweisen können, sofern gewisse Habitatansprüche für die Arten erfüllt werden. Ein Hauptverbreitungspunkt der Zwergdommel Ixobrychus minutus in Österreich liegt eingebettet in die städtische Region der Hauptstadt, Wien. Vorhergegangene Studien deuten auf einen leichten Rückgang der Zwergdommel in Wien, zwischen 1955 und 2006, hin, weshalb 2021 der aktuelle Bestand erneut erhoben und mit den Daten der vorigen Jahre verglichen wurde. Zusätzlich wurden zeitliche Änderungen bestimmter Schilfparameter analysiert. Unsere jüngste Studie zeigt, dass die Art an einer beachtlich großen Anzahl von Gewässern in den letzten Jahrzehnten verschwunden ist. Im Gegensatz dazu konnten nur wenige neue Territorien an Gewässern, mit keinen zuvor verzeichneten Daten, entdeckt werden. Die meisten Vorkommen konnten entlang der Alten Donau und deren Altarmen festgestellt werden. Ebenso konnte bestätigt werden, dass größere Schilfbereiche wahrscheinlicher von Zwergdommeln dauerhaft besiedelt werden. Dennoch konnten auch in kleineren Schilfbereichen Territorien bestätigt werden. Der größte, durchgehende Schilfbereich jedes Gewässers war der einzige Schilfparameter, der signifikant zurück gegangen ist. Die Bestandsaufnahme der Zwergdommel in 2021 deutet weiter darauf hin, dass sich die Population in Wien zwar gering aber dennoch fortschreitend verringert. Um einen weiteren Rückgang der Zwergdommel-Population in Wien zu verhindern, ist es von großer Notwendigkeit bestehende Schilfbereiche, inklusive kleinen Beständen, zu erhalten und zu fördern.