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Title (deu)
Die Verwobenheit von technischen Strukturen und sozialen Praxen im Kontext gemeinschaftsbasierter Übersetzung im Web 2.0
Parallel title (eng)
The interplay between technical structures and social practices in community translation in Web 2.0
Author
Regina Rogl
Adviser
Hanna Risku
Assessor
Cornelia Zwischenberger
Assessor
Nadja Grbic
Abstract (deu)

Diese Dissertation widmet sich gemeinschaftsbasiertem Übersetzen auf virtuellen Plattformen, also einer durchwegs technologievermittelten Praxis, die geprägt ist von neuen Formen multimedialer Peer-Produktion im Web 2.0 sowie von neuen Vorstellungen vom Übersetzen auf Seiten engagierter Amateur-Communities. Zwar wächst in der Translationswissenschaft das Interesse an Online-Übersetzung als Alltags-, Freizeit- oder sogar Unterhaltungsaktivität. Dennoch wissen wir immer noch relativ wenig darüber, wie die Mitglieder solcher Communities Übersetzen wahrnehmen und was ihre übersetzerischen Praxen für sie bedeuten. Auch gibt es nach wie vor erst wenige Untersuchungen zu der sozialen Rolle, die Technologie in solchen Communities entfalten kann, sowie zu deren Auswirkungen auf Fragen translatorischer Agency. Ausgehend von theoretischen Konzepten aus der ‚Technografie‘, einem mikrosoziologischen Ansatz aus den Science and Technology Studies (Rammert und Schubert 2006; Rammert 2016), wird in dieser Arbeit untersucht, auf welche Weise Handeln, Vorstellungen und Techniken in den Praxen der untersuchten Übersetzungscommunity verwoben sind – und welchen Einfluss dies auf Fragen der übersetzerischen Agency hat. Dazu wird eine virtuelle Ethnografie (Hine 2000, 2015) der 2005 gegründeten Übersetzungscommunity ‚Translaville‘ durchgeführt. Translaville ist eine selbstverwaltete Gruppe, die über eine eigens entwickelte Online-Plattform organisiert ist. Sie ist auch insofern ein Sonderfall, als ihre Übersetzungsaktivitäten nicht durch ein Interesse an einer bestimmten Art von Ausgangstexten motiviert sind. Stattdessen steht bei Translaville das Prinzip eines gegenseitigen Austauschs von Übersetzungen im Mittelpunkt und die Mitglieder verbindet ein gemeinsames Interesse an Übersetzung. Die für die Analyse verwendeten Daten umfassen Forumsdiskussionen, Texte aus dem Community-Wiki, teilnehmende Beobachtungen, Screenshots der Plattformoberfläche und der technischen Bedienelemente der Plattform sowie Interviews mit Community-Mitgliedern. Die Ergebnisse der Datenauswertung liefern eine vielschichtige Perspektive auf die Verwobenheit von technischen Strukturen und sozialen Praxen im Kontext gemeinschaftsbasierter Übersetzung im Web 2.0. Sie bieten Einblicke in die Verteilung von Agency in einem heterogenen soziotechnischen Übersetzungsgefüge und zeichnen ein differenziertes Bild der sozialen, medialen und kulturellen Rolle von Plattformtechnologien in außerberuflicher Online-Übersetzung.

Abstract (eng)

This PhD thesis explores community translation on virtual platforms, a highly technology-mediated practice shaped by multimedial peer production and consumption in Web 2.0 as well as by new understandings of translation originating within groups of highly engaged volunteers. While there is an increasing interest in online translation as an everyday, leisure or even fun activity in translation research, we still know relatively little about how members of such communities perceive translation and what their translation practices mean to them. Furthermore, there has been little research on the social role technology can acquire in such online translation communities and how this affects questions of agency. Drawing on theoretical notions from 'technography', a microsociological approach developed in Science and Technology Studies (Rammert und Schubert 2006; Rammert 2016), this research explores how participatory translators’ actions, imaginaries and the technology they use are interwoven in their translation practices – and how this affects translational agency. To answer this question, a virtual ethnography (Hine 2000, 2015) of ‘Translaville’, a translation community founded in 2005, is conducted. Translaville is a self-organized group that operates via a self-developed online platform. It is also a special case in that its translation activities are not motivated by an interest in a particular type of source texts. Instead, it builds on a principle of mutual exchange of translations and its members are brought together by a common interest in translation. The data used for analysis include forum discussions, texts from the community wiki, participant observations, screenshots of the platform’s interface and technical features, as well as interviews with community members. The results of the analysis provide a multi-layered perspective on the interplay between technical structures and social practices in community translation on the web. They offer insights into the distribution of agency in a heterogeneous socio-technical translation fabric and draw a differentiated picture of the social, medial and cultural role of platform technologies in non-professional online translation.

Keywords (deu)
ÜbersetzenOnline-CommunitiesAmateurTechnografiePraxenVorstellungenAgencyVirtuelle Ethnographie
Keywords (eng)
translationonline communitiesamateurtechnographypracticesimaginariesagencyvirtual ethnography
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1602650
rdau:P60550 (deu)
466 Seiten : Illustrationen
Number of pages
466
Study plan
Dr.-Studium der Philosophie (Dissertationsgebiet: Transkulturelle Kommunikation)
[UA]
[792]
[323]
Members (1)
Title (deu)
Die Verwobenheit von technischen Strukturen und sozialen Praxen im Kontext gemeinschaftsbasierter Übersetzung im Web 2.0
Parallel title (eng)
The interplay between technical structures and social practices in community translation in Web 2.0
Author
Regina Rogl
Abstract (deu)

Diese Dissertation widmet sich gemeinschaftsbasiertem Übersetzen auf virtuellen Plattformen, also einer durchwegs technologievermittelten Praxis, die geprägt ist von neuen Formen multimedialer Peer-Produktion im Web 2.0 sowie von neuen Vorstellungen vom Übersetzen auf Seiten engagierter Amateur-Communities. Zwar wächst in der Translationswissenschaft das Interesse an Online-Übersetzung als Alltags-, Freizeit- oder sogar Unterhaltungsaktivität. Dennoch wissen wir immer noch relativ wenig darüber, wie die Mitglieder solcher Communities Übersetzen wahrnehmen und was ihre übersetzerischen Praxen für sie bedeuten. Auch gibt es nach wie vor erst wenige Untersuchungen zu der sozialen Rolle, die Technologie in solchen Communities entfalten kann, sowie zu deren Auswirkungen auf Fragen translatorischer Agency. Ausgehend von theoretischen Konzepten aus der ‚Technografie‘, einem mikrosoziologischen Ansatz aus den Science and Technology Studies (Rammert und Schubert 2006; Rammert 2016), wird in dieser Arbeit untersucht, auf welche Weise Handeln, Vorstellungen und Techniken in den Praxen der untersuchten Übersetzungscommunity verwoben sind – und welchen Einfluss dies auf Fragen der übersetzerischen Agency hat. Dazu wird eine virtuelle Ethnografie (Hine 2000, 2015) der 2005 gegründeten Übersetzungscommunity ‚Translaville‘ durchgeführt. Translaville ist eine selbstverwaltete Gruppe, die über eine eigens entwickelte Online-Plattform organisiert ist. Sie ist auch insofern ein Sonderfall, als ihre Übersetzungsaktivitäten nicht durch ein Interesse an einer bestimmten Art von Ausgangstexten motiviert sind. Stattdessen steht bei Translaville das Prinzip eines gegenseitigen Austauschs von Übersetzungen im Mittelpunkt und die Mitglieder verbindet ein gemeinsames Interesse an Übersetzung. Die für die Analyse verwendeten Daten umfassen Forumsdiskussionen, Texte aus dem Community-Wiki, teilnehmende Beobachtungen, Screenshots der Plattformoberfläche und der technischen Bedienelemente der Plattform sowie Interviews mit Community-Mitgliedern. Die Ergebnisse der Datenauswertung liefern eine vielschichtige Perspektive auf die Verwobenheit von technischen Strukturen und sozialen Praxen im Kontext gemeinschaftsbasierter Übersetzung im Web 2.0. Sie bieten Einblicke in die Verteilung von Agency in einem heterogenen soziotechnischen Übersetzungsgefüge und zeichnen ein differenziertes Bild der sozialen, medialen und kulturellen Rolle von Plattformtechnologien in außerberuflicher Online-Übersetzung.

Abstract (eng)

This PhD thesis explores community translation on virtual platforms, a highly technology-mediated practice shaped by multimedial peer production and consumption in Web 2.0 as well as by new understandings of translation originating within groups of highly engaged volunteers. While there is an increasing interest in online translation as an everyday, leisure or even fun activity in translation research, we still know relatively little about how members of such communities perceive translation and what their translation practices mean to them. Furthermore, there has been little research on the social role technology can acquire in such online translation communities and how this affects questions of agency. Drawing on theoretical notions from 'technography', a microsociological approach developed in Science and Technology Studies (Rammert und Schubert 2006; Rammert 2016), this research explores how participatory translators’ actions, imaginaries and the technology they use are interwoven in their translation practices – and how this affects translational agency. To answer this question, a virtual ethnography (Hine 2000, 2015) of ‘Translaville’, a translation community founded in 2005, is conducted. Translaville is a self-organized group that operates via a self-developed online platform. It is also a special case in that its translation activities are not motivated by an interest in a particular type of source texts. Instead, it builds on a principle of mutual exchange of translations and its members are brought together by a common interest in translation. The data used for analysis include forum discussions, texts from the community wiki, participant observations, screenshots of the platform’s interface and technical features, as well as interviews with community members. The results of the analysis provide a multi-layered perspective on the interplay between technical structures and social practices in community translation on the web. They offer insights into the distribution of agency in a heterogeneous socio-technical translation fabric and draw a differentiated picture of the social, medial and cultural role of platform technologies in non-professional online translation.

Keywords (deu)
ÜbersetzenOnline-CommunitiesAmateurTechnografiePraxenVorstellungenAgencyVirtuelle Ethnographie
Keywords (eng)
translationonline communitiesamateurtechnographypracticesimaginariesagencyvirtual ethnography
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1632931
Number of pages
466