Abstract (deu)
Es ist gut dokumentiert, dass Ölpalmplantagen durch einen deutlich geringeren Artenreichtum gekennzeichnet sind und eine deutlich differenzierte Artenzusammensetzung aufweisen als tropische Regenwälder. Über die zeitliche Dynamik oder Stabilität von Artengemeinschaften in Ölpalmplantagen, im Vergleich zu Wäldern, ist jedoch sehr wenig bekannt. Deshalb wurden 2013 und 2018/2019 Amphibien und Reptilien im Waldinneren, am Waldrand und in Ölpalmplantagen in einem Tieflandgebiet im Südwesten Costa Ricas untersucht. Im Jahr 2018 wurden ein Drittel mehr Individuen von Amphibien und mehr als doppelt so viele Individuen von Reptilien gefunden als im Jahr 2013, jedoch wurden keine signifikanten Unterschiede im Artenreichtum festgestellt. Lebensraumspezifische Unterschiede in der sich verändernden Artenzusammensetzung zwischen den beiden Erhebungsjahren wurden nur bei Reptilien festgestellt, die sich in Ölpalmplantagen und am Waldrand, im Vergleich zum Waldinneren, deutlicher veränderten. Dies könnte darauf hindeuten, dass diese gestörten Lebensräume weniger gut gegen saisonal wechselnde klimatische Bedingungen gewappnet sind. Obwohl die Veränderungen in der funktionellen Vielfalt kein Habitat spezifisches Muster aufwiesen, was darauf schließen lässt, dass sich die Merkmalsanforderungen nicht Habitat spezifisch verändert haben, haben sich die Indizes „functional richness“ und „functional dispersion“ bei den Reptilien im Laufe der Jahre signifikant verändert. Es muss noch untersucht werden, inwieweit diese höhere zeitliche Dynamik der Reptilienpopulationen in Ölpalmplantagen tatsächlich artspezifische Veränderungen der Abundanz widerspiegelt, die durch stärkere Veränderungen der Umweltbedingungen in Ölpalmplantagen, im Vergleich zu Waldhabitaten, angetrieben werden. Alternativ könnten auch saisonale Veränderungen der Wetterbedingungen artspezifische Auswirkungen auf die Reptilienaktivität haben.