Abstract (deu)
Mykotoxine gelten als pilzliche Stoffwechselprodukte mit einem breiten Spektrum an Eigenschaften und toxikologischen Eigenschaften. Zearalenon (ZEN) wird als eine Art Mykotoxin klassifiziert, das von verschiedenen Fusarium-Arten produziert wird und häufig landwirtschaftliche Produkte wie Mais und Soja kontaminiert. Häufig gefundene Metaboliten von ZEN sind a-Zearalanol (a-ZAL), Zearalenon-14-sulfat (ZEN-14-S) oder a-Zearalenol (a- ZEL), wobei in dieser Arbeit die ersten beiden neben ZEN untersucht wurden. Isoflavone wie Daidzein (DAI), Genistein (GEN) und Glycitein (GLY) sind sekundäre Pflanzenstoffe, die hauptsächlich in Soja und Sojaprodukten vorkommen. Equol (EQ) ist ein bakterieller Metabolit von DAI, wird jedoch aufgrund seiner ähnlichen Eigenschaften häufig mit den zuvor genannten Isoflavonen in Verbindung gebracht. Es wurde festgestellt, dass ZEN und die Isoflavone Östrogene Verbindungen sind, da ihre strukturelle Ähnlichkeit mit 17b-Estradiol die Bindung an entsprechende Östrogenrezeptoren (ERs) ermöglicht und somit die Aktivierung einer Reihe von östrogenabhängigen Signalwegen auslöst. Die Relevanz des gleichzeitigen Vorkommens von Isoflavonen, ZEN und ZEN-Metaboliten in Lebens- und Futtermitteln stellt das Hauptziel dieser Untersuchung dar, wobei der Schwerpunkt auf einem möglichen Synergismus aufgrund der strukturellen Ähnlichkeiten der Verbindungen liegt. In dieser Arbeit wurden die Zytotoxizitätsassays Cell Titer Blue (CTB) und Sulforhodamine B (SRB) eingesetzt, um das zytotoxische Potential der Isoflavone, ZEN und ZEN-Metaboliten als Einzelsubstanzen und als binäre Kombinationen zu untersuchen. Beide Assays wurden an Ishikawa-Zellen mit einer Inkubationsdauer von 48 Stunden durchgeführt. Für DAI, GEN und EQ wurden Konzentrationen im Bereich von 0,001–10 μM angewendet, während die ZEN- und ZEN-Metabolitenkonzentrationen im Bereich von 0,001–10 nM lagen. Für GLY wurden Konzentrationen von 0,01–20 μM verwendet. Darüber hinaus wurde quantitative Echtzeit- Reverse-Transkriptase-PCR (RT-PCR) verwendet, um die Rolle von CYP1A1, CYP1B1, ESR1 und ESR2 bei der Metabolisierung von GEN und ZEN in hohen Konzentrationen (1–10 μM bzw. 1– 10 nM) zu bestimmen). Die Ergebnisse der Zytotoxizitätsassays ergaben kein zytotoxisches Potenzial der angewendeten Kombinationen oder der Einzelsubstanzen. Die beobachtete Zytotoxizität erreichte in keinem der durchgeführten Experimente weniger als 80 % im Vergleich zur Kontrolle. Andererseits wurde bei bestimmten Kombinationen mit einem Maximum von 128% bei 10 nM a-ZAL und 1 μM DAI ein leichtes proliferatives Potential suggeriert. Da diese Untersuchungen jedoch nicht darauf ausgerichtet waren, das proliferative Potenzial zu untersuchen, sind die Schlussfolgerungen begrenzt. Die RT-PCR-Ergebnisse wurden von hohen Standardabweichungen überschattet, was auch hier die endgültigen Aussagen zur Rolle der ausgewählten Gene einschränkte. Weitere Forschung ist notwendig, um die Mechanismen aufzuklären, die bei hohen Konzentrationen von Isoflavonen in Kombination mit ZEN und seinen Metaboliten beteiligt sind. Als abschließende Bemerkung stärkt diese Arbeit vorherige Untersuchungen, indem sie das zytotoxische Potenzial der untersuchten Verbindungen bei den physiologisch relevanten Konzentrationen ausschließt. Das gleichzeitige Vorkommen von Isoflavonen, ZEN und ZEN- Metaboliten stellt ein dringendes Problem dar, das weitere Versuche benötigt, da ähnliche Wirkungsweisen Anlass zu synergistischen Wirkungsweisen geben. Monotone landwirtschaftliche Futtermittel, die größtenteils aus Soja und Mais bestehen, stellen ideale Szenarien für verstärkte toxikologische Wirkweisen dar und liefern ein Beispiel dafür, wo die Betrachtung der Einzelstofftoxizität möglicherweise nicht ausreicht.