Abstract (deu)
Das Ziel dieser Arbeit ist es, die relative Komplexität verschiedener Äquivalenzrelationen zu vergleichen. Dies geschieht durch so genannte starke Reduktionsfunktionen, bei denen nicht ein Tupel von einer Äquivalenzrelation auf eine andere reduziert wird, sondern die Reduktion für jedes Element einzeln angewandt wird. Diese Art von Reduktion ist besser geeignet um die Komplexität verschiedener Isomorphieprobleme zu vergleichen als die gewöhnliche Polynomzeit-Reduktion. Das erste Kapitel bietet eine kurze Einführung in einige Grundlagen der Modelltheorie und der Komplexitätstheorie. Darüber hinaus bietet es einige Beispiele für Klassen von Strukturen, die im Laufe der Arbeit zur Entwicklung unserer Theorie verwendet werden. Im zweiten Kapitel führen wir die Begriffe der starken Isomorphie-Reduzierbarkeit und der potenziellen Reduzierbarkeit ein und verwenden die Konzepte der Invariantisierung und Kanonisierung, um einen Einblick in die Struktur der starken Isomorphie-Grade zu gewinnen. Wir werden sehen, dass es eine reichhaltige Struktur gibt. Tatsächlich werden wir zeigen, dass die Struktur der starken Isomorphiegrade unterhalb der Relation LOP eine Kopie der abzählbaren atomfreien booleschen Algebra enthält. Ferner untersuchen wir, ob der Begriff der starken Isomorphie-Reduzierbarkeit <_iso und der Begriff der potentiellen Reduzierbarkeit <_pot unterschiedlich sind, und können dies nur beantworten, indem wir einige komplexitätstheoretische Annahmen tre_en. Am Ende dieses Abschnitts betrachten wir starke Reduktionsfunktionen, die es uns ermöglichen, beliebige Äquivalenzrelationen zu vergleichen. Wir verwenden dieses Konzept, um zu zeigen, dass man die Komplexitätsklassen P und #P seperieren kann, wenn man annimmt dass <_iso und <_pot verschieden sind. Kapitel 3 konzentriert sich auf vier elementare Probleme: Das Erkennungsproblem, das Invariantenproblem, das Kanonisierungsproblem und das Problem des ersten Mitglieds. Wir zeigen, dass diese Probleme von streng zunehmender Komplexität sind und dass es im Allgemeinen nicht möglich ist eines dieser Probleme auf ein früheres zu reduzieren, selbst mit Hilfe eines Orakels. Schließlich, in Kapitel 4 werden die Benchmark-Relationen id, E_lambda und E_sigma eingeführt. Wir zeigen, dass die Reduzierbarkeitshierarchie auch ohne Isomorphierelationen eine reichhaltige Struktur hat, und vergleichen sie mit der Hierarchie der starken Isomorphiegrade. Im letzten Abschnitt dieses Kapitels betrachten wir pseudo-endliche Äquivalenzrelationen, d.h. Äquivalenzrelationen mit nur endlich vielen nicht trivialen Äquivalenzklassen.