In einer von Technologisierung durchdrungenen Welt haben Karten längst einen festen Platz in vielen Bereichen unserer Lebensrealität eingenommen. Leichter werdende Möglichkeiten der Kartenproduktion und -distribution haben jedoch dazu geführt, dass nur selten bewusst über die Wirkkraft und Hintergründe dieser Kommunikationsinstrumente reflektiert wird. Gerade in der überörtlichen Raumordnung kann dies fatal sein. Denn dort stellen sie einen integralen Bestandteil der Kommunikation dar und prägen so bedeutende räumliche Entscheidungen mit. Eine tiefergehende Analyse der Gestaltung und der Inhalte dieser Hilfsmittel blieb jedoch bis heute weitgehend aus. Am Beispiel von acht Festlegungskarten des Landes Oberösterreich wurde daher die Entwicklung der kartographischen Kommunikation in der österreichischen Raumordnung untersucht. Ziel der kritischen Kartenanalyse war es, auf Basis der vergangenen Entwicklungen aktuelle und zukünftige Einsatzbereiche des Kommunikationsmittels Karte festzumachen und Tendenzen der Entwicklung in Österreich zu eruieren. Eine Einbettung in den breiten Herstellungs- und Rezeptionskontext ermöglichte eine tiefergehende Erklärung dieser Tendenzen. Dadurch war es auch möglich, konkrete Forschungsschwerpunkte der kartographischen Gestaltung im Sinne der Raumordnung abzuleiten. Die Untersuchung zeigte, dass sich sowohl Gestaltung als auch inhaltliche Ausrichtung von Karten in der überörtlichen Raumordnung Oberösterreichs in den letzten Dekaden durch ihren kontextuellen Wandel deutlich veränderten. Die Karten wurden relationaler und inhaltsvoller, wobei Unterschiede zwischen formellen und informellen Dokumenten beobachtbar sind. Neben den legistischen und politischen Einschränkungen der österreichischen Planungskultur bedeutete vor allem die Verbreitung von GIS eine qualitative und gestalterische Verarmung der raumordnerischen Kartographie. Es wäre hier die Aufgabe der Kartographie, sich der geänderten Ansprüche der Raumordnung anzunehmen und Lösungen der neuen Problemlagen auszuarbeiten.
In a world dominated by technology, maps have taken a firm place in many areas of life. However, the increasing ease with which maps can be produced and distributed has led to a situation where people rarely consciously reflect on the impact and background of these communication tools. This can be fatal, especially in regional spatial planning. For there they represent an integral part of communication and thus help shape important spatial decisions. However, a more in-depth analysis of the design and content of these tools has been largely absent until now. The development of cartographic communication in Austrian spatial planning was therefore examined using the example of eight strategic maps of Upper Austria. The aim of the critical map analysis was to determine current and future areas of use and to determine trends in cartographic development in Austria. An embedding in the context of production and reception enabled a deeper explanation of these tendencies. The study showed that both the design and the content of maps in Upper Austria's regional spatial planning changed significantly in recent decades due to their contextual transformation. The maps became more relational and content-rich, whereby differences between formal and informal documents can be observed. In addition to the legal and political restrictions of the Austrian planning culture, the spread of GIS meant a qualitative and creative impoverishment of spatial cartography. It would be the task of cartography here to take on the changed demands of spatial planning and to work out solutions.
In einer von Technologisierung durchdrungenen Welt haben Karten längst einen festen Platz in vielen Bereichen unserer Lebensrealität eingenommen. Leichter werdende Möglichkeiten der Kartenproduktion und -distribution haben jedoch dazu geführt, dass nur selten bewusst über die Wirkkraft und Hintergründe dieser Kommunikationsinstrumente reflektiert wird. Gerade in der überörtlichen Raumordnung kann dies fatal sein. Denn dort stellen sie einen integralen Bestandteil der Kommunikation dar und prägen so bedeutende räumliche Entscheidungen mit. Eine tiefergehende Analyse der Gestaltung und der Inhalte dieser Hilfsmittel blieb jedoch bis heute weitgehend aus. Am Beispiel von acht Festlegungskarten des Landes Oberösterreich wurde daher die Entwicklung der kartographischen Kommunikation in der österreichischen Raumordnung untersucht. Ziel der kritischen Kartenanalyse war es, auf Basis der vergangenen Entwicklungen aktuelle und zukünftige Einsatzbereiche des Kommunikationsmittels Karte festzumachen und Tendenzen der Entwicklung in Österreich zu eruieren. Eine Einbettung in den breiten Herstellungs- und Rezeptionskontext ermöglichte eine tiefergehende Erklärung dieser Tendenzen. Dadurch war es auch möglich, konkrete Forschungsschwerpunkte der kartographischen Gestaltung im Sinne der Raumordnung abzuleiten. Die Untersuchung zeigte, dass sich sowohl Gestaltung als auch inhaltliche Ausrichtung von Karten in der überörtlichen Raumordnung Oberösterreichs in den letzten Dekaden durch ihren kontextuellen Wandel deutlich veränderten. Die Karten wurden relationaler und inhaltsvoller, wobei Unterschiede zwischen formellen und informellen Dokumenten beobachtbar sind. Neben den legistischen und politischen Einschränkungen der österreichischen Planungskultur bedeutete vor allem die Verbreitung von GIS eine qualitative und gestalterische Verarmung der raumordnerischen Kartographie. Es wäre hier die Aufgabe der Kartographie, sich der geänderten Ansprüche der Raumordnung anzunehmen und Lösungen der neuen Problemlagen auszuarbeiten.
In a world dominated by technology, maps have taken a firm place in many areas of life. However, the increasing ease with which maps can be produced and distributed has led to a situation where people rarely consciously reflect on the impact and background of these communication tools. This can be fatal, especially in regional spatial planning. For there they represent an integral part of communication and thus help shape important spatial decisions. However, a more in-depth analysis of the design and content of these tools has been largely absent until now. The development of cartographic communication in Austrian spatial planning was therefore examined using the example of eight strategic maps of Upper Austria. The aim of the critical map analysis was to determine current and future areas of use and to determine trends in cartographic development in Austria. An embedding in the context of production and reception enabled a deeper explanation of these tendencies. The study showed that both the design and the content of maps in Upper Austria's regional spatial planning changed significantly in recent decades due to their contextual transformation. The maps became more relational and content-rich, whereby differences between formal and informal documents can be observed. In addition to the legal and political restrictions of the Austrian planning culture, the spread of GIS meant a qualitative and creative impoverishment of spatial cartography. It would be the task of cartography here to take on the changed demands of spatial planning and to work out solutions.