Abstract (deu)
In dieser Arbeit sollen durch den Blick einer kritischen Brille der Intersektionalität und Queer-Theorie die verschiedenen Arten von Gewalt auf rechtlicher, bürokratischer, psychologischer und zwischenmenschlicher Ebene mit denen Personen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und/oder Geschlechtsidentität (SOGI) in EU-Ländern, insbesondere Österreich, Asyl beantragen, betrachtet werden. Auf der Grundlage von Interviews und aktueller Literatur zum Asylsystem zeigt diese Arbeit, dass SOGI-Asylbewerber*innen sich im Grenzbereich zwischen vielen politischen und sozialen Feldern bewegen müssen. Themen, die in diesem Wirkungszusammenspiel verhandelt und aufgezeigt werden: Die vermeintliche Unterstützung von LGBTQ-Rechten westlicher Länder, und die zugleich vorherrschende Dämonisierung von Flüchtlingen; Verfolgung in den Herkunftsländern und das menschenverachtende Asylverfahren in den Aufnahmeländern sowie Queerphobie durch andere Flüchtlinge und die Diskriminierung durch heterosexuelle/LGBTQ-Gemeinschaften in den Aufnahmeländern aus fremdenfeindlichen und rassistischen Gründen. Das Ziel dieser Arbeit ist es, Asylbewerber*innen als Menschen in den Mittelpunkt zu rücken und Empfehlungen zur Verbesserung der Asylgesetze und -verfahren zu geben, um die Menschenrechte von Asylbewerber*innen zu gewährleisten.