Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den ersten Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den österreichischen Arbeitsmarkt im Jahr 2020. Zur Eindämmung des Virus veranlasste die Regierung diverse Schutzmaßnahmen wie Lockdowns und Kontaktbeschränkungen, die folglich auch zu Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt führten. Aufgrund unsicherer Beschäftigungsverhältnisse und einer erst kurzen Teilhabe am Arbeitsmarkt stellt eine wirtschaftliche Krise gerade für junge Erwachsene ein Risiko dar. Das Ziel dieser Arbeit ist es, herauszuarbeiten, wie sich die Anfänge der Corona-Pandemie auf die Erwerbsverläufe und die Arbeitsqualität ausgewirkt haben. Hierbei sollen besonders junge Erwerbstätige im Vergleich mit älteren Erwerbstätigen untersucht werden. Dazu wird folgende Forschungsfrage gestellt: Welche Auswirkungen hatte die Corona-Pandemie auf das Ausmaß der Erwerbstätigkeit und die Qualität der Arbeit bei jungen Erwachsenen im Alter von 20-29 Jahren im Vergleich zu älteren Personen in Österreich? Zur Beantwortung der Forschungsfrage werden zunächst die möglichen Auswirkungen einer Krise auf den Arbeitsmarkt diskutiert, vor allem in Bezug auf junge Erwachsene. Auf Basis theoretischer Vorüberlegungen nach Clark (1998), Green (2006) und Dahl, Nesheim, und Olsen (2009) werden anschließend folgende Faktoren zur Analyse der Arbeitsqualität festgelegt: Arbeitslohn, Arbeitsstunden, Arbeitsdruck, Betriebliche Mitbestimmung, Autonomie, Kontrolle, Arbeitsplatzsicherheit und Soziale Beziehungen. Zu den drei prekärsten Veränderungen durch die Corona-Krise am österreichischen Arbeitsmarkt zählen (1) steigende Arbeitslosenzahlen, (2) zahlreiche Anmeldungen zur Kurzarbeit und (3) vermehrte Nutzung von Homeoffice. Die Erwerbssituationen in Österreich im Jahr 2020 werden mit Daten vom Arbeitsmarktservice (AMS) und Eurostat aufgezeigt. Anschließend werden mit den Daten der AKCOVID-Studie die Erwerbsverläufe dargestellt und die Veränderung der Arbeitsqualität analysiert. Zunächst werden mit deskriptiven Analysen die Verteilung der Altersgruppen bei den einzelnen Indikatoren dargestellt und im Anschluss die Zusammenhänge zwischen den unabhängigen Variablen und mehreren abhängigen Variablen mittels multipler linearer Regressionen untersucht. Die Auswertung der Daten zeigt, dass eher junge Erwerbstätige (20-29 Jahre) als ältere Erwerbstätige (30-49 Jahre) von Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit betroffen waren. Bei der Betrachtung zur Arbeitsqualität zeigen sich Entwicklungen in beide Richtungen. Hier waren besonders junge Erwerbstätige im Vergleich zu älteren Erwerbstätigen von einer Verringerung des Arbeitslohns und der Arbeitsplatzsicherheit seit dem Beginn der Corona-Pandemie betroffen. Bei den Auswertungen der Regressionsmodelle wird deutlich, dass es gerade bei Personen im Homeoffice und in Kurzarbeit zu Veränderungen der Arbeitsqualität kam.