Die folgende Arbeit beschäftig sich mit der Frage nach Autonomiespielräumen und dem Einfluss von Kontrollmechanismen im Cloudworking. Der Fokus liegt dabei auf der Wahrnehmung der Befragten hinsichtlich des Vorhandenseins von Handlungsspielräumen, Handlungsalternativen, der Teilhabe an Entscheidungen und wie diese von den Cloudworker*innen genutzt werden. Des weiteren wird untersucht inwiefern verschiedene Kontrollinstrumente jene Autonomiespielräume einschränken und welche Problemlösungsstrategien sich die Auftragnehmer*innen angeeignet haben. Um diese Thematik zu untersuchen wurden 3 Interviews mit Cloudworker*innen von verschiedenen Arbeitsplattformen geführt, die als Logo- Designer*innen tätig sind. Die Leitfadeninterviews wurden dann durch die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring unter Bildung von deduktiven- und induktiven Kategorien ausgewertet. Es konnte gezeigt werden, dass vor allem Unsicherheitszonen in Bezug auf die Funktionalität der Algorithmen bestehen, welche durch Informationsasymmetrie und Intransparenz ausgelöst werden. Zudem sind die monatlichen Einkommen instabil und in der ersten Zeit auf der Plattform sehr niedrig. Die Handlungsalternativen werden durch die Infrastruktur der Plattformen systematisch und automatisiert eingeschränkt. Handlungsspielräume sind etwa im Bereich der freien Zeiteinteilung oder der Annahme von Aufträgen gegeben, aber durch Zeitdruck, Erreichbarkeit und Angst vor Sanktionen beschränkt. Da die Auftragnehmer*innen nicht als Angestellte gelten, unterliegen sich auch nicht den regulären Arbeitsschutzbestimmungen oder den kollektivvertraglichen Bestimmungen. Seitens der Befragten gibt es keine Bestrebungen hinsichtlich Teilhabe an Mitbestimmung oder einer festen Anstellung bei den Arbeitsplattformen. Das System der indirekten und automatisierten Kontrolle, schränkt die Autonomie der Auftragnehmer*innen klar ein und sollte durch erhöhte Transparenz und vor allem durch Regulierung verbessert werden, um eine gesunde und stabile Arbeit zu ermöglichen.
This thesis deals with the question of autonomy and the influence of control mechanisms in cloudworking. The focus lies on the perception of the interviewees regarding the existence of room for maneuver, alternative actions, participation in decision-making and how these are utilized by the cloudworkers. Furthermore, it will be investigated, to which extend various control instruments restrict this autonomy and which problem-solving strategies the contractors have adopted. To investigate this topic, three interviews were conducted with cloudworkers from different work platforms who work as logo designers. The guided interviews were then analyzed with the qualitative content analysis according to Mayring, by forming deductive and inductive categories. The results showed that the main areas of uncertainty regarded the functionality of the algorithms. These are triggered by information asymmetry and intransparency. In addition, monthly incomes are unstable and very low when initially joining the platform. The alternatives for action are systematically and automatically restricted by the infrastructure of the platforms. There is room for maneuver, for example, in the area of free time allocation or the acceptance of orders, but this is limited by time pressure, accessibility and fear of sanctions. Since the contractors are not considered employees, they are not subject to the regular labor protection regulations or the provisions of collective agreements. The interviewees showed no efforts regarding participation in co-determination or permanent employment with the work platforms. However, the system of indirect and automated control clearly restricts the autonomy of the contractors and should be improved through increased transparency and above all through regulation to enable a healthy and stable work environment for all.
Die folgende Arbeit beschäftig sich mit der Frage nach Autonomiespielräumen und dem Einfluss von Kontrollmechanismen im Cloudworking. Der Fokus liegt dabei auf der Wahrnehmung der Befragten hinsichtlich des Vorhandenseins von Handlungsspielräumen, Handlungsalternativen, der Teilhabe an Entscheidungen und wie diese von den Cloudworker*innen genutzt werden. Des weiteren wird untersucht inwiefern verschiedene Kontrollinstrumente jene Autonomiespielräume einschränken und welche Problemlösungsstrategien sich die Auftragnehmer*innen angeeignet haben. Um diese Thematik zu untersuchen wurden 3 Interviews mit Cloudworker*innen von verschiedenen Arbeitsplattformen geführt, die als Logo- Designer*innen tätig sind. Die Leitfadeninterviews wurden dann durch die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring unter Bildung von deduktiven- und induktiven Kategorien ausgewertet. Es konnte gezeigt werden, dass vor allem Unsicherheitszonen in Bezug auf die Funktionalität der Algorithmen bestehen, welche durch Informationsasymmetrie und Intransparenz ausgelöst werden. Zudem sind die monatlichen Einkommen instabil und in der ersten Zeit auf der Plattform sehr niedrig. Die Handlungsalternativen werden durch die Infrastruktur der Plattformen systematisch und automatisiert eingeschränkt. Handlungsspielräume sind etwa im Bereich der freien Zeiteinteilung oder der Annahme von Aufträgen gegeben, aber durch Zeitdruck, Erreichbarkeit und Angst vor Sanktionen beschränkt. Da die Auftragnehmer*innen nicht als Angestellte gelten, unterliegen sich auch nicht den regulären Arbeitsschutzbestimmungen oder den kollektivvertraglichen Bestimmungen. Seitens der Befragten gibt es keine Bestrebungen hinsichtlich Teilhabe an Mitbestimmung oder einer festen Anstellung bei den Arbeitsplattformen. Das System der indirekten und automatisierten Kontrolle, schränkt die Autonomie der Auftragnehmer*innen klar ein und sollte durch erhöhte Transparenz und vor allem durch Regulierung verbessert werden, um eine gesunde und stabile Arbeit zu ermöglichen.
This thesis deals with the question of autonomy and the influence of control mechanisms in cloudworking. The focus lies on the perception of the interviewees regarding the existence of room for maneuver, alternative actions, participation in decision-making and how these are utilized by the cloudworkers. Furthermore, it will be investigated, to which extend various control instruments restrict this autonomy and which problem-solving strategies the contractors have adopted. To investigate this topic, three interviews were conducted with cloudworkers from different work platforms who work as logo designers. The guided interviews were then analyzed with the qualitative content analysis according to Mayring, by forming deductive and inductive categories. The results showed that the main areas of uncertainty regarded the functionality of the algorithms. These are triggered by information asymmetry and intransparency. In addition, monthly incomes are unstable and very low when initially joining the platform. The alternatives for action are systematically and automatically restricted by the infrastructure of the platforms. There is room for maneuver, for example, in the area of free time allocation or the acceptance of orders, but this is limited by time pressure, accessibility and fear of sanctions. Since the contractors are not considered employees, they are not subject to the regular labor protection regulations or the provisions of collective agreements. The interviewees showed no efforts regarding participation in co-determination or permanent employment with the work platforms. However, the system of indirect and automated control clearly restricts the autonomy of the contractors and should be improved through increased transparency and above all through regulation to enable a healthy and stable work environment for all.