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Title (deu)
"Die hatten sogar Tapeten an den Wänden!" - Exilerfahrungen von Kindern der Kinderlandverschickung aus Wien in den Jahren 1945 bis 1952
Author
Barbara Novak
Adviser
Christoph Reinprecht
Assessor
Christoph Reinprecht
Abstract (deu)

Nach dem Zweiten Weltkrieg war das zerstörte Wien kein guter Ort für Kinder. Die Wohnungen unbenutzbar, die Infrastruktur vom Bombenhagel getroffen und die Versorgung mehr als mangelhaft. Wiens Kinder waren unterernährt und litten an Mangelerscheinungen und daraus resultierenden Krankheiten. In einem groß angelegten Programm zur Verschickung von 315 000 Kindern in Gastfamilien in ganz Europa durch Hilfsorganisationen wurde Erleichterung geschaffen. Dieser Exilaufenthalt der damaligen Kinder und die daraus generierten Erfahrungen sind Gegenstand der qualitativen wissenschaftlichen Arbeit. Mittels sieben berührenden narrativen Interviews nach Fritz Schütze wurden die lebensgeschichtlichen Erzählungen aufgezeichnet und einem interpretativen Analyseverfahren unterzogen. Die dabei extrahierten Exilerfahrungen der Kinder reichen vom Abschiednehmen von der eigenen Familie über kulturelle Erlebnisse, Unsicherheit und Angst, das Erleben von Menschlichkeit und Solidarität, über Identitätsfindung und die Entwicklung von Resilienz bis zum Sprachwechsel. Oft bilden sich lebenslange Freundschaften zur Gastfamilie und tief sitzende Sehnsüchte nach dem Gastland und den Eindrücken, die damals gewonnen wurden. Die hermeneutisch durchgeführten Sequenzanalysen haben Erfahrungen generiert, die bis heute wirken und die weitere Biografie der damaligen Kinder geprägt hat. Die methodischen Besonderheiten einer wissenschaftlichen Arbeit in der Biografieforschung sowie die theoretische Verortung im Kontext der Konstruktion von Wirklichkeit und sozialer Welt nach Berger und Luckmann werden ausführlich behandelt.

Abstract (eng)

Uninhabitable apartments, the infrastructure hit by hail of bombs and the food and care supply more than inadequate – given the destructions after World War II, Vienna was not a good place to be for children. Vienna’s children were undernourished and suffered from deficiency symptoms and resultant diseases. Relief was provided in a large-scale program by sending 315 000 children to host families across Europe through aid agencies. The exile of these children and the resulting experiences are the subject of this qualitative scientific work. By means of seven touching narrative interviews based on Fritz Schütze, the biographical stories were recorded and underwent an interpretative analysis method. The extracted children’s experiences range from saying goodbye to their own family, cultural experiences, insecurities and fear, experiencing humanity and solidarity, identity formation, developing resilience to changing languages. Often, lifelong friendships were developed with the host family as well as deep longings for the host country and the impressions gained back then. The sequence analysis carried out hermeneutically generated experiences that still have an impact today and have shaped the further biography of the children at the time. The methodological peculiarities of scientific work in biographical research as well as the theoretical position in the context of the social construction of reality according to Berger and Luckmann are dealt with elaborately.

Keywords (deu)
ExilExilerfahrungenKinderKinderlandverschickungWienNachkriegszeitBiographieforschung
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1614001
rdau:P60550 (deu)
125 Seiten : Illustrationen
Number of pages
125
Study plan
Masterstudium Soziologie
[UA]
[066]
[905]
Members (1)
Title (deu)
"Die hatten sogar Tapeten an den Wänden!" - Exilerfahrungen von Kindern der Kinderlandverschickung aus Wien in den Jahren 1945 bis 1952
Author
Barbara Novak
Abstract (deu)

Nach dem Zweiten Weltkrieg war das zerstörte Wien kein guter Ort für Kinder. Die Wohnungen unbenutzbar, die Infrastruktur vom Bombenhagel getroffen und die Versorgung mehr als mangelhaft. Wiens Kinder waren unterernährt und litten an Mangelerscheinungen und daraus resultierenden Krankheiten. In einem groß angelegten Programm zur Verschickung von 315 000 Kindern in Gastfamilien in ganz Europa durch Hilfsorganisationen wurde Erleichterung geschaffen. Dieser Exilaufenthalt der damaligen Kinder und die daraus generierten Erfahrungen sind Gegenstand der qualitativen wissenschaftlichen Arbeit. Mittels sieben berührenden narrativen Interviews nach Fritz Schütze wurden die lebensgeschichtlichen Erzählungen aufgezeichnet und einem interpretativen Analyseverfahren unterzogen. Die dabei extrahierten Exilerfahrungen der Kinder reichen vom Abschiednehmen von der eigenen Familie über kulturelle Erlebnisse, Unsicherheit und Angst, das Erleben von Menschlichkeit und Solidarität, über Identitätsfindung und die Entwicklung von Resilienz bis zum Sprachwechsel. Oft bilden sich lebenslange Freundschaften zur Gastfamilie und tief sitzende Sehnsüchte nach dem Gastland und den Eindrücken, die damals gewonnen wurden. Die hermeneutisch durchgeführten Sequenzanalysen haben Erfahrungen generiert, die bis heute wirken und die weitere Biografie der damaligen Kinder geprägt hat. Die methodischen Besonderheiten einer wissenschaftlichen Arbeit in der Biografieforschung sowie die theoretische Verortung im Kontext der Konstruktion von Wirklichkeit und sozialer Welt nach Berger und Luckmann werden ausführlich behandelt.

Abstract (eng)

Uninhabitable apartments, the infrastructure hit by hail of bombs and the food and care supply more than inadequate – given the destructions after World War II, Vienna was not a good place to be for children. Vienna’s children were undernourished and suffered from deficiency symptoms and resultant diseases. Relief was provided in a large-scale program by sending 315 000 children to host families across Europe through aid agencies. The exile of these children and the resulting experiences are the subject of this qualitative scientific work. By means of seven touching narrative interviews based on Fritz Schütze, the biographical stories were recorded and underwent an interpretative analysis method. The extracted children’s experiences range from saying goodbye to their own family, cultural experiences, insecurities and fear, experiencing humanity and solidarity, identity formation, developing resilience to changing languages. Often, lifelong friendships were developed with the host family as well as deep longings for the host country and the impressions gained back then. The sequence analysis carried out hermeneutically generated experiences that still have an impact today and have shaped the further biography of the children at the time. The methodological peculiarities of scientific work in biographical research as well as the theoretical position in the context of the social construction of reality according to Berger and Luckmann are dealt with elaborately.

Keywords (deu)
ExilExilerfahrungenKinderKinderlandverschickungWienNachkriegszeitBiographieforschung
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1624209
Number of pages
125