Abstract (deu)
In der vorliegenden Arbeit wurden sechs biographisch-narrative Interviews durchgeführt, von denen zwei für eine weitere Auswertung durch die Biographische Fallrekonstruktion ausgewählt wurden. Dabei sollte die Frage beantwortet werden, wie es Personen gelingt in einer Gesellschaft, die in einer binären Sexualordnung operiert, dennoch eine bisexuelle Selbstbeschreibung auszubilden. Zur Ergänzung der deutschsprachigen Forschungslandschaft wurde die Auswertung dabei auf Personen außerhalb politischer Zusammenhänge sowie jüngerer Generationen fokussiert. Die theoretische Verbindung aus rekonstruktiver Biographieforschung und sexueller Skripttheorie ermöglichte dabei die Erforschung von Sexualität in ihrer Mehrdimensionalität und prozesshaften Entwicklung. Dabei konnten die biographischen Verlaufstypen des „Wendepunkts“ und der „Lockerung von Geschlecht und Sexualität“ durch maximalkontrastive Vergleiche ausgearbeitet werden.