Der Wiesenpieper (Anthus pratensis) steht trotz seines starken Rückgangs wenig im Vordergrund von Forschung und Naturschutz. In dieser Arbeit wurde die Habitatwahl des Wiesenpiepers in zwei Feuchtwiesen-Schutzgebieten im Kreis Steinfurt genauer untersucht. Bei der zugrunde liegenden Wiesenpieper-Kartierung wurden mindestens 27 Reviere auf ca. 190 ha erfasst. Über die Analyse des Einflusses von 13 Habitatparametern sowie der bevorzugten Ausprägung dieser wurden Informationen für ein schutzorientiertes Flächenmanagement generiert. Das verwendete logistische Regressionsmodell erfuhr signifikante Verbesserungen durch die Hinzunahme der Parameter ‚Bodentyp‘, ‚Abstand zu Bäumen‘, ‚Schutzstatus‘, ‚Vegetationshöhe‘ und ‚Vegetationstyp’. Die Wiesenpieper bevorzugten in den Untersuchungsgebieten Torfböden (Niedermoor und Anmoorgley), über 100 m Baum-Abstand, Flächen im öffentlichen Besitz, höhere Frühjahrsvegetation sowie Feucht- und Nasswiesen bzw. Geest-Rotschwingelweiden. Die Ergebnisse weisen auf eine Bevorzugung von ungedüngten Flächen hin. Die Bedeutung von Zäunen als Singwarten und die von We-gen als Nahrungsflächen war bei der Habitatwahl vermutlich gering, da auch andere Strukturen genutzt wurden. Für die Habitatparameter ‚Vegetationsdichte‘, ‚Bewirtschaftungsform‘ und ‚Ab-stand zu Gräben‘ ließen sich aufgrund methodischer Schwierigkeiten bzw. der örtlichen Begebenheiten (viele Gräben und überwiegend zweischürige Wiesen), nur bedingt Rückschlüsse auf die Habitatwahl ziehen. Zusätzliche Beobachtungen ließen einen nur geringen Einfluss von anderen Brutvögeln (keine Prädatoren) und Freizeittourismus auf die Habitatwahl vermuten. Aus den Ergebnissen und der Literatur abgeleitete Schutzmaßnahmen sind insbesondere der Schutz von Flächen auf Moorböden und das Offenhalten der Lebensräume. Ebenfalls wichtig ist die Schaffung eines Mosaiks aus extensiven Bewirtschaftungsformen, fokussiert auf den Schutz der Erstbruten durch späte Mahd(en) mit angepasster Schnitthöhe oder Beweidung mit geringen Besatzdichten, jeweils mit Düngeverzicht.
Meadow Pipit (Anthus pratensis) populations experience a strong decline, however in research and conservation this species is still underrepresented. This study analyses the habitat selection of the Meadow Pipit in two wetland conservation areas in the district of Steinfurt, Germany. By analysing the influence of 13 habitat parameters in at least 27 recorded territories information for a conserva-tion-oriented land management was generated. The logistic regression model used was significant-ly improved by adding the parameters ‘soil type’, ‘distance to trees’, ‘protection status’, ‘vegeta-tion height’ and ‘vegetation type’. In the study areas Meadow Pipits preferred peat soils, over 100 m distance from trees, areas under public ownership, higher spring vegetation and wet meadows or rough pastures. The results indicate a preference for unfertilised areas. Fences as singing sites and paths as foraging areas probably had a low influence on habitat selection as other structures were also used. Due to methodological difficulties and local conditions, conclusions on habitat selection could only be drawn to a limited extent for the habitat parameters ‘vegetation density’, ‘type of management’ and ‘distance to ditches’. Additional observations suggested a low influence of other breeding birds and tourism on habitat selection. Conservation measures are the protection of areas on peat soils and keeping habitats open. Additionally, the creation of a mosaic of areas with extensive management forms, that focus on the protection of first broods is important. This can be achieved through late mowing with adapted cutting height or grazing with low stocking densities, in each case without fertilizer.
Der Wiesenpieper (Anthus pratensis) steht trotz seines starken Rückgangs wenig im Vordergrund von Forschung und Naturschutz. In dieser Arbeit wurde die Habitatwahl des Wiesenpiepers in zwei Feuchtwiesen-Schutzgebieten im Kreis Steinfurt genauer untersucht. Bei der zugrunde liegenden Wiesenpieper-Kartierung wurden mindestens 27 Reviere auf ca. 190 ha erfasst. Über die Analyse des Einflusses von 13 Habitatparametern sowie der bevorzugten Ausprägung dieser wurden Informationen für ein schutzorientiertes Flächenmanagement generiert. Das verwendete logistische Regressionsmodell erfuhr signifikante Verbesserungen durch die Hinzunahme der Parameter ‚Bodentyp‘, ‚Abstand zu Bäumen‘, ‚Schutzstatus‘, ‚Vegetationshöhe‘ und ‚Vegetationstyp’. Die Wiesenpieper bevorzugten in den Untersuchungsgebieten Torfböden (Niedermoor und Anmoorgley), über 100 m Baum-Abstand, Flächen im öffentlichen Besitz, höhere Frühjahrsvegetation sowie Feucht- und Nasswiesen bzw. Geest-Rotschwingelweiden. Die Ergebnisse weisen auf eine Bevorzugung von ungedüngten Flächen hin. Die Bedeutung von Zäunen als Singwarten und die von We-gen als Nahrungsflächen war bei der Habitatwahl vermutlich gering, da auch andere Strukturen genutzt wurden. Für die Habitatparameter ‚Vegetationsdichte‘, ‚Bewirtschaftungsform‘ und ‚Ab-stand zu Gräben‘ ließen sich aufgrund methodischer Schwierigkeiten bzw. der örtlichen Begebenheiten (viele Gräben und überwiegend zweischürige Wiesen), nur bedingt Rückschlüsse auf die Habitatwahl ziehen. Zusätzliche Beobachtungen ließen einen nur geringen Einfluss von anderen Brutvögeln (keine Prädatoren) und Freizeittourismus auf die Habitatwahl vermuten. Aus den Ergebnissen und der Literatur abgeleitete Schutzmaßnahmen sind insbesondere der Schutz von Flächen auf Moorböden und das Offenhalten der Lebensräume. Ebenfalls wichtig ist die Schaffung eines Mosaiks aus extensiven Bewirtschaftungsformen, fokussiert auf den Schutz der Erstbruten durch späte Mahd(en) mit angepasster Schnitthöhe oder Beweidung mit geringen Besatzdichten, jeweils mit Düngeverzicht.
Meadow Pipit (Anthus pratensis) populations experience a strong decline, however in research and conservation this species is still underrepresented. This study analyses the habitat selection of the Meadow Pipit in two wetland conservation areas in the district of Steinfurt, Germany. By analysing the influence of 13 habitat parameters in at least 27 recorded territories information for a conserva-tion-oriented land management was generated. The logistic regression model used was significant-ly improved by adding the parameters ‘soil type’, ‘distance to trees’, ‘protection status’, ‘vegeta-tion height’ and ‘vegetation type’. In the study areas Meadow Pipits preferred peat soils, over 100 m distance from trees, areas under public ownership, higher spring vegetation and wet meadows or rough pastures. The results indicate a preference for unfertilised areas. Fences as singing sites and paths as foraging areas probably had a low influence on habitat selection as other structures were also used. Due to methodological difficulties and local conditions, conclusions on habitat selection could only be drawn to a limited extent for the habitat parameters ‘vegetation density’, ‘type of management’ and ‘distance to ditches’. Additional observations suggested a low influence of other breeding birds and tourism on habitat selection. Conservation measures are the protection of areas on peat soils and keeping habitats open. Additionally, the creation of a mosaic of areas with extensive management forms, that focus on the protection of first broods is important. This can be achieved through late mowing with adapted cutting height or grazing with low stocking densities, in each case without fertilizer.