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Title (deu)
Mehrsprachigkeitsförderung an österreichischen Universitäten im Kontext von (inter-)nationaler Sprach:enpolitik
eine sprach:enpolitische Erhebung
Author
Laura Bürger
Adviser
Eva Vetter
Assessor
Eva Vetter
Abstract (deu)

Unsere Gesellschaft ist mehrsprachig; diese Mehrsprachigkeit sollte von Bildungsinstitutio-nen adäquat genutzt werden. Während sich eine Vielzahl von Studien mit der Sekundarstufe beschäftigen, behandeln Studien zu Mehrsprachigkeit und Hochschulbildung primär die wachsende Vorherrschaft des Englischen als Unterrichtssprache, oder Einstellungen von Universitätsangehörigen gegenüber Mehrsprachigkeit. Mit den konkreten Sprachlernmög-lichkeiten für Studierende beschäftigt sich nur Winkler (2012): Und das, obwohl es gerade im Sinne vieler europäischer Ziele und der Anerkennung der mehrsprachigen Gesellschaft ist, Sprachenkenntnisse und Sprachlernerfahrungen voranzutreiben (vgl. Conteh & Meier 2014; European Council 2002); diese Forderungen bleiben für den österreichischen Kontext im Sinne bestehender bzw. mangelnder Sprachenkenntnisse bei Schulabgänger:innen noch immer aktuell (Statistik Austria 2021). Gerade das und auch der Umstand, dass sich Sprach-lernmöglichkeiten, -bedingungen und das sprach:enpolitische Umfeld im Laufe der letzten zehn Jahre verändert haben werden, wird als Anlassgrund genommen, die Sprachlernmög-lichkeiten für österreichische Studierende an den Universitäten Wien, Graz, Innsbruck, Salz-burg und Klagenfurt als Universitäten ohne spezifische Ausrichtung und im direkten Ver-gleich zu Winkler durchzuführen. In der vorliegenden Studie wurden dafür bestehende Ex-pert:inennforderungen zum Sprachenlernen und günstigen Bedingungen für Studierende dahingehend mit bestehenden Studienergebnissen ergänzt; zugleich wurde in der aktuellen Erhebung versucht, bestehende Daten sprach:enpolitisch einzubetten, in dem aktuelle polici-es der EU, des Europarats und das österreichische Regierungsprogramm hinsichtlich Forde-rungen und Annahmen im Hinblick auf das Sprachenlernen mit den zuvor identifizierten ide-alen Bedingungen verglichen wurden. In den Ergebnissen lässt sich im Hinblick auf die un-tersuchten policies wesentlich explizitere Forderungen zum Sprachenlernen auf europäi-scher Seite finden, aber auch die österreichischen Annahmen können bestehenden Ex-pert:innenforderungen zustimmend interpretiert werden. In den Sprachlernmöglichkeiten selbst fanden sich einige bei Winkler bereits identifizierte Kritikpunkte wieder: So konnte das Angebot und die Bedingungen dahingehend als sehr heterogen je nach besuchter Uni-versität und gewähltem Studiengang interpretiert werden; und auch die teilweise recht ho-hen Kosten für Kurse an den Sprachenzentren ließ sich wieder finden. Es wurden jedoch auch positive Entwicklungen diagnostiziert, wie etwa das ausgebaute Sprachkursangebot im Wahlfachbereich vieler Universitäten und die Formulierung einer offiziellen language policy der Universität Graz. Zusammenfassend kann gefordert werden, offiziellere und verbindli-chere Inhalte zum Sprachenlernen an der Universität auf nationaler-, aber auch auf universi-tärer Ebene zu verankern und die Sprachlernbedingungen für alle Studierende zu verbessern bzw. zu vereinheitlichen; weitere Studien werden jedoch benötigt, um die Berücksichtigung neuerer recommendations und die Wirkungsweisen der neu formulierten language policy zu bewerten.

Abstract (eng)

In this thesis, multilingual society is diagnosed as the status quo that has to be respected and taken account for in the educational system. Many studies today deal with heterogenei-ty and language in education at secondary level; studies concerning the higher education sector mainly focus on English as a medium of instruction, institutional communication or beliefs towards multilingualism. Only one study (Winkler 2012) deals with possibilities for students to use existing multilingualism and expand their individual repertoire. When taking the (inter-)national level into account, however, fostering language learning has been one of the main goals of European language policy. In Austria, the so-called ,Barcelona-Goal’ (Eu-ropean Council 2002), that states that EU-citizens should master at least two additional lan-guages to their so-called ,mother tongue’ at the end of school, is still not reached by many students (Statistik Austria 2021). At the same time, new European recommendations and studies concerning language learning and multilingualism have emerged since Winklers (2012) enquiry. This is taken as a starting point to collect data on the language learning pos-sibilities ten years later. Parallel to Winkler (2012), expert recommendations to adequate language learning conditions are paired with recent theoretical findings and compared to current policy papers on EU- and national level, using the findings as an analytical grid to evaluate the data. The findings showed that many of Winklers (2012) points of criticism are still relevant today, as for example the very heterogenous language learning conditions and possibilities depending on which university one attends, or the in some cases quite expen-sive language courses at university language learning centers. Also, the imbalance between certain languages that are usually taught at school and other, less prestigious languages that was diagnosed in some studies to higher education language policy could be found in tendencies in the findings, and especially when looking at the languages in pre-service teacher education. But, there could also be found some positive developments, such as a wider array of language courses free of charge for all students. Also, one university installed an official language policy since Winkler (2012). However, language learning conditions re-main in many points unfavorable for students and also, official political intentions and actions should follow on a national and university level.

Keywords (deu)
SprachenpolitikHochschulforschungMehrsprachigkeit
Keywords (eng)
language policy and planningmultilingualismhigher education
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1621256
rdau:P60550 (deu)
177 Seiten
Number of pages
177
Study plan
Masterstudium Angewandte Linguistik
[UA]
[066]
[899]
Members (1)
Title (deu)
Mehrsprachigkeitsförderung an österreichischen Universitäten im Kontext von (inter-)nationaler Sprach:enpolitik
eine sprach:enpolitische Erhebung
Author
Laura Bürger
Abstract (deu)

Unsere Gesellschaft ist mehrsprachig; diese Mehrsprachigkeit sollte von Bildungsinstitutio-nen adäquat genutzt werden. Während sich eine Vielzahl von Studien mit der Sekundarstufe beschäftigen, behandeln Studien zu Mehrsprachigkeit und Hochschulbildung primär die wachsende Vorherrschaft des Englischen als Unterrichtssprache, oder Einstellungen von Universitätsangehörigen gegenüber Mehrsprachigkeit. Mit den konkreten Sprachlernmög-lichkeiten für Studierende beschäftigt sich nur Winkler (2012): Und das, obwohl es gerade im Sinne vieler europäischer Ziele und der Anerkennung der mehrsprachigen Gesellschaft ist, Sprachenkenntnisse und Sprachlernerfahrungen voranzutreiben (vgl. Conteh & Meier 2014; European Council 2002); diese Forderungen bleiben für den österreichischen Kontext im Sinne bestehender bzw. mangelnder Sprachenkenntnisse bei Schulabgänger:innen noch immer aktuell (Statistik Austria 2021). Gerade das und auch der Umstand, dass sich Sprach-lernmöglichkeiten, -bedingungen und das sprach:enpolitische Umfeld im Laufe der letzten zehn Jahre verändert haben werden, wird als Anlassgrund genommen, die Sprachlernmög-lichkeiten für österreichische Studierende an den Universitäten Wien, Graz, Innsbruck, Salz-burg und Klagenfurt als Universitäten ohne spezifische Ausrichtung und im direkten Ver-gleich zu Winkler durchzuführen. In der vorliegenden Studie wurden dafür bestehende Ex-pert:inennforderungen zum Sprachenlernen und günstigen Bedingungen für Studierende dahingehend mit bestehenden Studienergebnissen ergänzt; zugleich wurde in der aktuellen Erhebung versucht, bestehende Daten sprach:enpolitisch einzubetten, in dem aktuelle polici-es der EU, des Europarats und das österreichische Regierungsprogramm hinsichtlich Forde-rungen und Annahmen im Hinblick auf das Sprachenlernen mit den zuvor identifizierten ide-alen Bedingungen verglichen wurden. In den Ergebnissen lässt sich im Hinblick auf die un-tersuchten policies wesentlich explizitere Forderungen zum Sprachenlernen auf europäi-scher Seite finden, aber auch die österreichischen Annahmen können bestehenden Ex-pert:innenforderungen zustimmend interpretiert werden. In den Sprachlernmöglichkeiten selbst fanden sich einige bei Winkler bereits identifizierte Kritikpunkte wieder: So konnte das Angebot und die Bedingungen dahingehend als sehr heterogen je nach besuchter Uni-versität und gewähltem Studiengang interpretiert werden; und auch die teilweise recht ho-hen Kosten für Kurse an den Sprachenzentren ließ sich wieder finden. Es wurden jedoch auch positive Entwicklungen diagnostiziert, wie etwa das ausgebaute Sprachkursangebot im Wahlfachbereich vieler Universitäten und die Formulierung einer offiziellen language policy der Universität Graz. Zusammenfassend kann gefordert werden, offiziellere und verbindli-chere Inhalte zum Sprachenlernen an der Universität auf nationaler-, aber auch auf universi-tärer Ebene zu verankern und die Sprachlernbedingungen für alle Studierende zu verbessern bzw. zu vereinheitlichen; weitere Studien werden jedoch benötigt, um die Berücksichtigung neuerer recommendations und die Wirkungsweisen der neu formulierten language policy zu bewerten.

Abstract (eng)

In this thesis, multilingual society is diagnosed as the status quo that has to be respected and taken account for in the educational system. Many studies today deal with heterogenei-ty and language in education at secondary level; studies concerning the higher education sector mainly focus on English as a medium of instruction, institutional communication or beliefs towards multilingualism. Only one study (Winkler 2012) deals with possibilities for students to use existing multilingualism and expand their individual repertoire. When taking the (inter-)national level into account, however, fostering language learning has been one of the main goals of European language policy. In Austria, the so-called ,Barcelona-Goal’ (Eu-ropean Council 2002), that states that EU-citizens should master at least two additional lan-guages to their so-called ,mother tongue’ at the end of school, is still not reached by many students (Statistik Austria 2021). At the same time, new European recommendations and studies concerning language learning and multilingualism have emerged since Winklers (2012) enquiry. This is taken as a starting point to collect data on the language learning pos-sibilities ten years later. Parallel to Winkler (2012), expert recommendations to adequate language learning conditions are paired with recent theoretical findings and compared to current policy papers on EU- and national level, using the findings as an analytical grid to evaluate the data. The findings showed that many of Winklers (2012) points of criticism are still relevant today, as for example the very heterogenous language learning conditions and possibilities depending on which university one attends, or the in some cases quite expen-sive language courses at university language learning centers. Also, the imbalance between certain languages that are usually taught at school and other, less prestigious languages that was diagnosed in some studies to higher education language policy could be found in tendencies in the findings, and especially when looking at the languages in pre-service teacher education. But, there could also be found some positive developments, such as a wider array of language courses free of charge for all students. Also, one university installed an official language policy since Winkler (2012). However, language learning conditions re-main in many points unfavorable for students and also, official political intentions and actions should follow on a national and university level.

Keywords (deu)
SprachenpolitikHochschulforschungMehrsprachigkeit
Keywords (eng)
language policy and planningmultilingualismhigher education
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1622309
Number of pages
177