Abstract (deu)
Der Wiener Stadttempel Chor existiert mehr oder weniger kontinuierlich seit der Gründung des Stadttempels in 1826. Der Chor war eine Konstante der musikalischen Praxis der historischen Synagoge während signifikanten historischen, kulturellen, politischen und musikalischen Umbrüchen. Ausgehend von ethnographischen Methoden wie teilnehmende Beobachtung und Interviews, sowie umfassende Aufnahmen von Proben und Zugang zum Notenarchiv des Chores als Basis der Analyse, zeigt diese Arbeit, dass der Chor ein relevantes und ergiebiges Forschungsfeld darstellt um über die sich wandelnden musikalischen Praktiken des Stadttempels, sowie deren manchmal komplexen und vielschichtigen Bedeutungen zu reflektieren. Diese Arbeit liefert damit einen maßgeblichen Beitrag zur Forschung der aktuellen musikalischen Praxis einer einzigartigen und historisch relevanten Synagoge, eine der wenig übriggebliebenen aktiven „chorischen Synagogen“ in Europa.