You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1622285
Title (deu)
"It's about another eye that can tell you other point of views"
Bilder und Narrative über Solidarisierung und Bewältigung geflüchteter Frauen in Krisenzeiten
Author
Jana Kriechbaum
Adviser
Emma Dowling
Assessor
Emma Dowling
Abstract (deu)
Die Covid-19-Pandemie betrifft nicht alle gleichermaßen wie andere globale Krisen auch. Ideologische Grenzziehungen unterscheiden zunehmend entlang von sozialen Kategorien wie Migrationsstatus, Staatsbürgerschaft und Herkunft über den Zugang zu Hilfsmaßnahmen über staatliche Infrastrukturen. Marginalisiert werden dadurch unter anderem geflüchtete Menschen, sowohl in Großbritannien als auch in Österreich. Parallel dazu werden Möglichkeiten für solidarisches Handeln in der Zivilgesellschaft beschnitten und die alltägliche Bewältigungsarbeit der pandemischen Gesamtlage erfährt eine Verlagerung in die Privatsphäre. Im Zuge dieser Entwicklungen sind geflüchtete Frauen intersektional von Benachteiligung betroffen– doch wie beurteilen diese Frauen selbst ihre Lage? Die vorliegende Arbeit beleuchtet qualitativ, wie Frauen mit Asylstatus Unterstützung im Alltag in London und Wien subjektiv wahrnehmen. In einer partizipativen Fotobefragung nach Kolb wurden 2020/21 Fotos und Narrative zur Bedeutung von informeller Unterstützung erhoben. Der explorative Zugang stellt die Relevanzsetzungen der befragten Frauen ins Zentrum der Analyse. Über die fallübergreifende Auswertung von Bildmaterial formt sich eine visuelle Struktur. Entlang der drei Hauptthemata Mobilität, soziale Beziehungen, Hoffnung werden Interpretationen mit Theorien verwoben. Das Ergebnis gliedert sich in elf Kategorien, in welchen sich ein breites Spektrum von subjektiven, interpersonellen und zivilgesellschaftlichen Handlungen eröffnet, um gesellschaftlichen Erwartungen gerecht zu werden und sozialen Bedingungen zu trotzen. Unterstützung findet über emotionale, soziale und geografische Nähe wie Distanz hinweg statt und befasst sich sowohl mit Alltagsherausforderungen wie mit Überlebenskämpfen. Vielfach gehen persönliche Strategien und Vernetzung über etablierte Formen von Solidarität und Alltagsbewältigung hinaus. Sie drehen sich um das Streben nach Autonomie und Normalität, doch vor allem um eines: nicht allein zu sein.
Abstract (eng)
Like many global crises, the Covid-19 pandemic does not affect everyone equally. Ideological border demarcations are increasingly differentiating along social labels such as migration status or citizenship when it comes to access support via state infrastructures. Consequently, refugees, among other groups, are marginalized, both in Great Britain and Austria. At the same time, opportunities for civil society to act in solidarity are gradually being curtailed, and the day-to-day work of coping with the pandemic is being shifted into the private sphere. Amidst these developments, women with refugee status, are often disadvantaged intersectionally – but how do these women assess their personal situation? This work qualitatively sheds light on how women with asylum status perceive support in everyday life in London and Vienna. Using Kolb’s participatory photo-interview, photos and narratives on informal support were collected in 2020/21. The exploratory approach places the standpoints of interviewees at the centre of the analysis. A visual structure is formed through the cross-case evaluation of data. Along the three main themes – mobility, social relationships, hope – interpretations are interwoven with theories. As a result, eleven constructed categories show a broad spectrum of subjective, interpersonal and civil society actions to meet societal expectations and defy social conditions. Support takes place across emotional, social and geographical proximity and distance, handling equally quotidian challenges and struggles for survival. Multiple strategies and networks go beyond established forms of solidarity and individual coping. They revolve around the pursuit of autonomy and normality, but, above all, one thing: not being alone.
Keywords (deu)
BewältigungsstategienCovid-19-PandemieInformelle UnterstützungsnetzwerkeIntersektionalitätFotobefragungFrauenFluchtSoziale SolidaritätTransnationale ForschungVisuelle Soziologie
Keywords (eng)
Coping StrategiesCovid-19 PandemicInformal Support NetworksIntersectionalityPhoto-InterviewSocial SolidarityTransnational ResearchVisual SociologyWomenForced Migration
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1622285
rdau:P60550 (deu)
167 Seiten : Illustrationen
Number of pages
167
Members (1)
Title (deu)
"It's about another eye that can tell you other point of views"
Bilder und Narrative über Solidarisierung und Bewältigung geflüchteter Frauen in Krisenzeiten
Author
Jana Kriechbaum
Abstract (deu)
Die Covid-19-Pandemie betrifft nicht alle gleichermaßen wie andere globale Krisen auch. Ideologische Grenzziehungen unterscheiden zunehmend entlang von sozialen Kategorien wie Migrationsstatus, Staatsbürgerschaft und Herkunft über den Zugang zu Hilfsmaßnahmen über staatliche Infrastrukturen. Marginalisiert werden dadurch unter anderem geflüchtete Menschen, sowohl in Großbritannien als auch in Österreich. Parallel dazu werden Möglichkeiten für solidarisches Handeln in der Zivilgesellschaft beschnitten und die alltägliche Bewältigungsarbeit der pandemischen Gesamtlage erfährt eine Verlagerung in die Privatsphäre. Im Zuge dieser Entwicklungen sind geflüchtete Frauen intersektional von Benachteiligung betroffen– doch wie beurteilen diese Frauen selbst ihre Lage? Die vorliegende Arbeit beleuchtet qualitativ, wie Frauen mit Asylstatus Unterstützung im Alltag in London und Wien subjektiv wahrnehmen. In einer partizipativen Fotobefragung nach Kolb wurden 2020/21 Fotos und Narrative zur Bedeutung von informeller Unterstützung erhoben. Der explorative Zugang stellt die Relevanzsetzungen der befragten Frauen ins Zentrum der Analyse. Über die fallübergreifende Auswertung von Bildmaterial formt sich eine visuelle Struktur. Entlang der drei Hauptthemata Mobilität, soziale Beziehungen, Hoffnung werden Interpretationen mit Theorien verwoben. Das Ergebnis gliedert sich in elf Kategorien, in welchen sich ein breites Spektrum von subjektiven, interpersonellen und zivilgesellschaftlichen Handlungen eröffnet, um gesellschaftlichen Erwartungen gerecht zu werden und sozialen Bedingungen zu trotzen. Unterstützung findet über emotionale, soziale und geografische Nähe wie Distanz hinweg statt und befasst sich sowohl mit Alltagsherausforderungen wie mit Überlebenskämpfen. Vielfach gehen persönliche Strategien und Vernetzung über etablierte Formen von Solidarität und Alltagsbewältigung hinaus. Sie drehen sich um das Streben nach Autonomie und Normalität, doch vor allem um eines: nicht allein zu sein.
Abstract (eng)
Like many global crises, the Covid-19 pandemic does not affect everyone equally. Ideological border demarcations are increasingly differentiating along social labels such as migration status or citizenship when it comes to access support via state infrastructures. Consequently, refugees, among other groups, are marginalized, both in Great Britain and Austria. At the same time, opportunities for civil society to act in solidarity are gradually being curtailed, and the day-to-day work of coping with the pandemic is being shifted into the private sphere. Amidst these developments, women with refugee status, are often disadvantaged intersectionally – but how do these women assess their personal situation? This work qualitatively sheds light on how women with asylum status perceive support in everyday life in London and Vienna. Using Kolb’s participatory photo-interview, photos and narratives on informal support were collected in 2020/21. The exploratory approach places the standpoints of interviewees at the centre of the analysis. A visual structure is formed through the cross-case evaluation of data. Along the three main themes – mobility, social relationships, hope – interpretations are interwoven with theories. As a result, eleven constructed categories show a broad spectrum of subjective, interpersonal and civil society actions to meet societal expectations and defy social conditions. Support takes place across emotional, social and geographical proximity and distance, handling equally quotidian challenges and struggles for survival. Multiple strategies and networks go beyond established forms of solidarity and individual coping. They revolve around the pursuit of autonomy and normality, but, above all, one thing: not being alone.
Keywords (deu)
BewältigungsstategienCovid-19-PandemieInformelle UnterstützungsnetzwerkeIntersektionalitätFotobefragungFrauenFluchtSoziale SolidaritätTransnationale ForschungVisuelle Soziologie
Keywords (eng)
Coping StrategiesCovid-19 PandemicInformal Support NetworksIntersectionalityPhoto-InterviewSocial SolidarityTransnational ResearchVisual SociologyWomenForced Migration
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1632179
Number of pages
167