Abstract (deu)
Thrombozyten nehmen als Blutbestandteile an vielen verschiedenen biologischen Prozessen, darunter auch an diversen Entstehungsprozessen von Krankheiten, z.B. sind die relevant bei der Entstehung von kardiovaskulären Ereignissen, teil. Durch ihren multifunktionalen Charakter sind sie geeignete Markierungsziele für die diagnostische Bildgebung. Der SPECT-Tracer [111In]In-oxine ist der momentane Goldstandard für die Markierung von isolierten, nicht-aktivierten Thrombozyten. Durch die Entwicklungen in diversen medizinischen Disziplinen, wie in der Immunologie oder Onkologie z.B. durch zellbasierte Therapien, werden neue Ansprüche, die von der SPECT-Methode nicht erfüllt werden, an die diagnostische Bildgebung gestellt. Aufgrund der Möglichkeiten der Quantifizierung, der höheren räumlichen Auflösung, sowie der besseren Sensitivität im Vergleich zu SPECT-Anwendungen, können über PET-Bildgebungen die Anforderungen, die beispielsweise eine Detektion kleiner Läsionen stellt, erreicht werden. Im Unterschied zu [111In]In-oxine konnten mit dem PET-Tracer [68Ga]Ga-oxine allerdings nur niedrigere Markierungswerte bei Thrombozyten erreicht werden. Demnach war das Ziel dieser Masterarbeit die Optimierung der Synthesevorschriften, wie auch der Isolierungs- und Markierungsprotokolle, um höhere, mit [111In]In-oxine vergleichbare, Zellaufnahmen zu erreichen. Neben der erfolgreichen Herstellung von [68Ga]Ga-oxine, konnte auch der langlebige PET-Tracer [89Zr]Zr-oxine mit hohen radiochemischen Umsatzraten synthetisiert werden. In Experimenten mit [111In]In-oxine konnten vorteilhafte Bedingungen herausgefunden werden und entsprechend für die Thrombozyten-Markierungen mit den PET-Tracern verwertet werden. Trotz diverser Modifikationen des Isolierungsverfahrens wurden mit [68Ga]Ga-oxine keine höheren Markierungseffizienzen als 25% erreicht. Jedoch konnten zum ersten Mal isolierte, nicht aktivierte Blutplättchen mit ausreichend hoher Effizienz (39%) mit [89Zr]Zr-oxine markiert werden. Für eine in vivo Anwendung, wird ein zentraler Punkt für weitere Untersuchungen die Stabilität beider PET-Radiotracer unter physiologischen Bedingungen. Außerdem sollte die Viabilität der markierten Thrombozyten im Detail überprüft werden. Zellaufschlussmethoden könnten die Frage nach einer Zell-Inkorporation des Tracers beantworten.