Das Feld der Intimbeziehungen ist in der Moderne erheblichen Wandlungsprozessen ausgesetzt. Historisch gesehen, stellen diese insbesondere männlich gelesene Personen aus traditionellen Milieus, wie der landwirtschaftlichen Sphäre, vor erhebliche Herausforderungen in der Partner:innensuche. Um im Feld der Intimität Handlungsfähigkeit zu erlangen und damit zum Subjekt zu werden, sehen sich die Landwirte mit wandelnden Idealen und Normen konfrontiert, denen sie sich unterwerfen oder widersetzen können. Die konkreten Ein- und Anpassungsleistungen gehen dabei mit erheblichen Spannungsverhältnissen einher. In der Doku-Soap „Bauer sucht Frau“ finden diese Friktionen zwischen Tradition und Moderne, als das Element in ein beliebtes TV-Format Einzug. In dieser Masterarbeit stand die Frage im Zentrum, wie heterosexuelle Männer in und durch das Medium „Bauer sucht Frau“ zu handlungsfähigen Subjekten im Feld der Intimität gemacht werden. Im Fokus stand dabei die Untersuchung des notorischen Spannungsverhältnisses zwischen Subjektnormen und habituellen Wissensbeständen. In der konkreten empirischen Umsetzung des Vorhabens wurde aufbauend auf Prämissen der praxeologischen Wissenssoziologie und der dokumentarischen Methode die Forschungsstrategie einer dokumentarischen Adressierungsanalyse entwickelt, mit der sich praktische Subjektivierungsprozesse auf der Ebene des Diskurses, der Körperpraxis und des Bildes gleichermaßen in den Blick nehmen lassen. Die Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass in der Doku-Soap durch überspitzt-positive Fremdzuschreibungen hybride Subjektpositionen konstituiert werden, die sowohl traditionelle als auch moderne Charakteristika versöhnlich miteinander vereinen.
The field of intimate relationships is subject to considerable processes of change in the modern era. Historically, these pose considerable challenges in the search for partners, especially for masculinized individuals from traditional milieus such as the agricultural sphere. In order to gain agency in the field of intimacy and thus become a subject, farmers are confronted with changing ideals and norms to which they can submit or resist. The concrete efforts to enter and adapt go hand in hand with considerable tensions. In the docu-soap „Bauer sucht Frau“ (The Farmer Wants a Wife), these frictions between tradition and modernity find their way into a popular TV format. This master's thesis focused on the question of how heterosexual men are made capable subjects in the field of intimacy in and through the medium „Bauer sucht Frau“. The focus was on investigating the notorious tension between subject norms and habitual knowledge. In the concrete empirical implementation of the project, the research strategy of a documentary address analysis was developed based on premises of the praxeological sociology of knowledge and the documentary method, with which practical subjectification processes on the level of discourse, bodily practice and image can be equally scrutinized. The research results have shown that in the docu-soap, hybrid subject positions are constituted through exaggeratedly positive ascriptions of others, which reconcilably unite both traditional and modern characteristics.
Das Feld der Intimbeziehungen ist in der Moderne erheblichen Wandlungsprozessen ausgesetzt. Historisch gesehen, stellen diese insbesondere männlich gelesene Personen aus traditionellen Milieus, wie der landwirtschaftlichen Sphäre, vor erhebliche Herausforderungen in der Partner:innensuche. Um im Feld der Intimität Handlungsfähigkeit zu erlangen und damit zum Subjekt zu werden, sehen sich die Landwirte mit wandelnden Idealen und Normen konfrontiert, denen sie sich unterwerfen oder widersetzen können. Die konkreten Ein- und Anpassungsleistungen gehen dabei mit erheblichen Spannungsverhältnissen einher. In der Doku-Soap „Bauer sucht Frau“ finden diese Friktionen zwischen Tradition und Moderne, als das Element in ein beliebtes TV-Format Einzug. In dieser Masterarbeit stand die Frage im Zentrum, wie heterosexuelle Männer in und durch das Medium „Bauer sucht Frau“ zu handlungsfähigen Subjekten im Feld der Intimität gemacht werden. Im Fokus stand dabei die Untersuchung des notorischen Spannungsverhältnisses zwischen Subjektnormen und habituellen Wissensbeständen. In der konkreten empirischen Umsetzung des Vorhabens wurde aufbauend auf Prämissen der praxeologischen Wissenssoziologie und der dokumentarischen Methode die Forschungsstrategie einer dokumentarischen Adressierungsanalyse entwickelt, mit der sich praktische Subjektivierungsprozesse auf der Ebene des Diskurses, der Körperpraxis und des Bildes gleichermaßen in den Blick nehmen lassen. Die Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass in der Doku-Soap durch überspitzt-positive Fremdzuschreibungen hybride Subjektpositionen konstituiert werden, die sowohl traditionelle als auch moderne Charakteristika versöhnlich miteinander vereinen.
The field of intimate relationships is subject to considerable processes of change in the modern era. Historically, these pose considerable challenges in the search for partners, especially for masculinized individuals from traditional milieus such as the agricultural sphere. In order to gain agency in the field of intimacy and thus become a subject, farmers are confronted with changing ideals and norms to which they can submit or resist. The concrete efforts to enter and adapt go hand in hand with considerable tensions. In the docu-soap „Bauer sucht Frau“ (The Farmer Wants a Wife), these frictions between tradition and modernity find their way into a popular TV format. This master's thesis focused on the question of how heterosexual men are made capable subjects in the field of intimacy in and through the medium „Bauer sucht Frau“. The focus was on investigating the notorious tension between subject norms and habitual knowledge. In the concrete empirical implementation of the project, the research strategy of a documentary address analysis was developed based on premises of the praxeological sociology of knowledge and the documentary method, with which practical subjectification processes on the level of discourse, bodily practice and image can be equally scrutinized. The research results have shown that in the docu-soap, hybrid subject positions are constituted through exaggeratedly positive ascriptions of others, which reconcilably unite both traditional and modern characteristics.