Digitalisierte Glasplatten-Dias von Richard Wolfram, Sammlung des Instituts für Europäische Ethnologie
Richard Wolfram (1901–1995), der sich 1934 für Germanische Volkskunde und Neuskandinavistik an der Universität Wien habilitierte, wurde 1938 zum Leiter der Lehr- und Forschungsstätte für germanisch-deutsche Volkskunde, Außenstelle Süd-Ost der Forschungsgemeinschaft 'Das Ahnenerbe' in Salzburg sowie 1939 zum a.o. Universitätsprofessor für germanisch-deutsche Volkskunde der Universität Wien ernannt. Er war eine zentrale Figur der frühen wissenschaftlichen Volkskunde, an der sich einerseits das Beharrungsvermögen des Völkischen Denkens in besonderer Weise zeigt und andererseits auch die Verdrängung der eigenen NS-Vergangenheit nach 1945. Der überwiegende Teil der wissenschaftlichen Hinterlassenschaft von Richard Wolfram befindet sich im Salzburger Landesinstitut für Volkskunde. Einen kleinen Teil des Bildnachlasses schenkte er 1984 dem damaligen Institut für Volkskunde. Dieser Nachlass, die Glasplatten-Diasammlung, bildet ein Stück weit die Wissenschaftsgeschichte des Faches Volkskunde/Europäische Ethnologie ab.