Abstract (deu)
Die vorliegende Masterarbeit untersucht die Termvariation im österreichischen und im deutschen Sachenrecht nach morphologischen und semantischen Kriterien. Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, ein Bewusstsein für intralinguale Terminologiearbeit im juristischen Bereich zu schaffen und den Terminologiebestand zu erweitern. Terminologiewissenschaft, Rechtswissenschaft und Linguistik bilden die transdisziplinäre Basis dieser Arbeit. Die Erarbeitung der Terminologiedatenbank folgt der Methodik vorangegangener Terminologiearbeiten im juristischen Bereich, während die Analyse auf der Methodik der Rechtsvergleichung und intervarietären bijuralen Terminologievergleichung beruht. Die Makroanalyse von 146 erfassten Einträgen zeigt eine verstärkte Tendenz zu Volläquivalenz und morphologischer Identität auf, wobei auch eine Korrelation dieser Eigenschaften beobachtet werden kann. Keinerlei morphologische Überlappung tritt bei Volläquivalenz selten auf. Gleichzeitig ist jedoch auch ersichtlich, dass geringere Äquivalenzgrade ein ausgewogenes Verhältnis von morphologischen Variationen aufweisen. Legaldefinitionen tragen tendenziell dazu bei, den Äquivalenzgrad zu verringern. Die Mikroanalyse untersucht verschiedene Erscheinungsformen der morphologischen Variationen und erörtert die Problematik der Äquivalenzbestimmung anhand ausgewählter Beispiele, wobei insbesondere die Beispiele der falschen Freunde aufzeigen, dass morphologische Identität allein kein zuverlässiges Indiz für Äquivalenz ist.