Abstract (deu)
Die Kinematographie ist eine Technik, die die vorherrschenden sozialen Normen und Ideologien einer bestimmten Zeit widerspiegelt. Die Femme fatale ist eine der Figuren mit dem höchsten Wiedererkennungswert der Filmgeschichte. Vor allem aufgrund der Kombination aus Schönheit, Intelligenz und der Angst vor der weiblichen Destruktivität, nimmt die Figur der Femme fatale sowohl im Film Noir als auch im zeitgenössischen Kino eine markante Stellung ein. Die Darstellung der Femme fatale wirft ein Licht auf die Konventionen und Grenzen weiblicher Erfahrungen sowie auf die Wahrnehmung weiblicher Handlungsfähigkeit. In dieser Arbeit werden die Konstruktion und Wahrnehmung der Femme fatale Figur aus zwei unterschiedlichen Jahrzehnten beleuchtet, indem zwei Filme des Film Noir aus den 1940er Jahren und zwei Neo-Noir-Filme aus den 2010er Jahren einander gegenübergestellt werden. Der vergleichende Ansatz wird verwendet, um die entscheidenden Elemente zu analysieren, die sich in der Darstellung der Femme fatale über die Zeit verändert haben, im Besonderen die Handlungsposition und das Handeln der Femme fatale und der Neo-Noir Femme fatale. Diese Arbeit untersucht weiters die Muster der transgressiven Frauendarstellung auf der Leinwand in den 1940er Jahren, um aufzuzeigen, wie diese Muster adaptiert werden, um den zeitgenössischen gesellschaftlichen Konventionen zu entsprechen.