Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Leben und Werk des österreichischen Bildhauers Karl Stemolak (1875-1954). Neben seiner Tätigkeit als Bildhauer beeinflusste er die Wiener Kulturszene vor allem durch sein soziales Engagement. Bis auf wenige Werke im öffentlichen Raum ist heute jedoch kaum noch etwas von ihm bekannt. Ziel dieser Arbeit ist es zum einen, sein künstlerisches Werk im Kontext seiner Zeit einzuordnen. Grundlage für die Betrachtung des künstlerischen Œuvres ist ein dafür erstelltes Werkverzeichnis. Erst im Kontext mit den künstlerischen Normen des jeweilig herrschenden politischen Systems und im Vergleich mit Werken der Zeitgenoss:innen ist dabei eine sinnvolle Beurteilung seines Œuvres möglich. Zum Anderen widmet sich diese Arbeit in einem zweiten Abschnitt der Aufarbeitung der sozialen Tätigkeiten und den Leistungen des über Jahrzehnte in verschiedensten Künstlervereinigungen und Organisationen aktiven Künstlers. Oftmals ist die Beurteilung seiner Errungenschaften nur im Kontext der jeweiligen Vereinigung möglich, in der diese geleistet wurden. Generell spielt die politische und wirtschaftliche Entwicklung des Landes Österreich bei einer solchen Aufarbeitung eine wichtige Rolle, nur dadurch können bestimmte Ereignisse richtig eingeordnet und gewertet werden. Die österreichische Künstlerschaft unter der Herrschaft der Nationalsozialisten und Karl Stemolaks Handlungen unter dem Regime, fordern deshalb eine gesonderte Betrachtung. Trotz seines bereits hohen Alters zählte Karl Stemolak auch nach 1945 zu den Initiatoren des kulturellen und künstlerischen Wiederaufbaus. Eine Untersuchung seines Engagements für die sozialen und ökonomischen Verbesserungen der Künstlerschaft in der Nachkriegszeit bilden deshalb den Abschluss dieser Arbeit.