Abstract (deu)
Die Masterarbeit Schlupflöcher im Anthropozän: Moralische Wertanpassungen und digitale Mediensysteme als emergente Möglichkeiten der posthumanen Adaption beschäftigt sich mit dem Begriff des „Anthropozän“ und dessen Entwicklung im posthumanistischen Zeitalter. Anhand gesellschaftlicher Entwicklungen und moderner Technologien werden die für den Menschen essentiellen Lebensbedingungen untersucht und mögliche Lösungsansätze für die Anthropozänbewältigung erkundet. Die Forschungsfrage lautet: Gibt es digitale oder alternative Schlupflöcher, die uns dabei verhelfen, dem garantierten Kollaps des Anthropozän zu entfliehen? Den Ergebnissen nach zu urteilen, könnten Altruismus, eine frühkindliche Erziehung, sowie eine gesetzlich festgelegte und moralisch geprüfte Nutzung von autonomen und immersiven Medien als sinnvolle Lösungsstrategien der fortschreitenden Entwicklungen betrachtet werden. Weltraumbergbau und transgenetische Kunst werfen derzeit noch vermehrt kritische Fragen bei der Umsetzung auf. Da Gesellschaftliches und Ökologisches im Anthropozän fließend ineinander übergehen, müssten laut Schwartz drei spezifische Existenzansprüche gegeben sein, um ein rundum erfülltes Menschenleben zu sichern: Zum einen muss die Verwirklichung eigener Bedürfnisse erfolgen (1). Zum anderen benötigen Menschen ein geordnetes soziales Vernetzungssystem (2). Und das Stillen von Bedürfnissen der Gruppe ist die dritte, unabdingbare Anforderung (3). Das von der „Industrie 4.0“ ins Leben gerufene Motto „Wohlstand für alle durch Nachhaltigkeit“ spiegelt sich in den transkulturell erforschten Hauptprinzipien „Wachstum“ und „Schutz“ wider. Daher sollte dieses Ziel weiterhin angestrebt, aber von einem guten Maß an Selbstarbeit („Shadow Work“) begleitet und im Rahmen eines inklusiven, offenen Diskurses diskutiert werden.