Abstract (deu)
Diese Studie untersucht die Gültigkeit der Kontroll-Werttheorie der Langeweile (Pekrun, 2006; Pekrun et al., 2010) im spirituellen Kontext der Meditation, welche besagt, dass mangelnde Wert- und Kontrollwahrnehmung der Langeweile vorausgehen. Die Arbeit besteht aus zwei Studien, eine zu habitueller Langeweile und eine zu situativer Langeweile. Es wurde getestet, ob die Kontrollmaße der Über- und Unterforderung und die Valenzwahrnehmung signifikante Korrelationen mit Langeweile zeigen. Darüber hinaus wurden Skalen an den Meditationskontext angepasst, um Korrelationen zwischen Langeweile und Motivation, Spiritualität und Regelmäßigkeit der Meditationspraxis zu testen. 145 Personen im Alter von 13-67 Jahren (SD = 11,03) nahmen an der habituellen Langeweile-Studie teil. 71,7% davon waren weiblich und 56,2 haben noch nie zuvor meditiert. Die mittlere Intensität der Langeweile betrug 2,05 von 5 (SD = 0,58). Über- und Unterforderung waren mit 2,05 (SD = .84) und 2,04 (SD = .89) eher gering ausgeprägt. Die Wertwahrnehmung war mit 2,79 (SD = 0,61) durchschnittlich ausgeprägt. Die Ergebnisse der ersten Studie bestätigten, dass unangemessene Kontroll- und Wertwahrnehmung signifikant mit Langeweile korrelierte. Die Moderation der Kontroll- und Wertwahrnehmung auf habituelle Langeweile wurde nicht bestätigt. Eine signifikante Korrelation wurde auch zwischen Langeweile und Motivation gefunden. In der zweiten Studie zur situativen Langeweile wurden 16 valide Datensätze erhoben. Voraussetzung für die Teilnahme an der zweiten Studie war, dass die Meditation unmittelbar vor Abschluss der Umfrage durchgeführt wurde. 55,6% der Teilnehmer waren weiblich im Alter zwischen 19 und 65 Jahren (SD = 12,95). Die Ausprägung der situativen Langeweile war eher gering mit 2,05 (SD = .58) von 5. Über- und Unterforderung waren mit 1,62 (SD = .78) und 1,57 (SD = .67) eher niedrig ausgeprägt und die Wertwahrnehmung mit 3,43 (SD = .64) von 5 eher hoch. Die Ergebnisse in Studie 2 unterschieden sich geringfügig von Studie 1, wobei die Haupthypothesen bestätigt wurden. Dementsprechend wurde gezeigt, dass Unter- und Überforderung positiv mit situativer Langeweile korrelieren und die Wertwahrnehmung eine signifikant negative Korrelation zeigte. Es wurde gezeigt, dass die Motivation signifikant negativ mit situativer Langeweile korreliert. Wie in Studie 1 wurde der negative Zusammenhang zwischen Spiritualität und situativer Langeweile bestätigt. Es konnte gezeigt werden, wie wichtig die Berücksichtigung der Kontroll- und Wertwahrnehmung in Zusammenhang mit Langeweile in der Meditationspraxis ist. Es könnten individuelle Werte in den Meditationseinheiten eingebracht werden und die Art der Meditation kann angepasst werden, um Über- und Unterforderung zu vermeiden.