Die gegenständliche Masterarbeit befasst sich mit dem Einfluss großstädtischer Zuwanderungsbewegungen auf die Entwicklungsperspektiven von kleineren und mittleren Städten im eher ländlich geprägten weiteren Wiener Umland. Hierzu wurden vier niederösterreichische Klein- und Mittelstädte im weiteren Wiener Umland mittels statistischer Sekundärdatenanalyse ausgewählt und die soziodemographischen Merkmale der aus Wien zuwandernden Bevölkerung, die ausschlaggebenden Faktoren und Rahmenbedingungen für die Wohnortwahl in einer Klein- und Mittelstadt im weiteren Wiener Umland, die strategische Positionierung sowohl der kleineren und mittleren Städte als auch der niederösterreichischen Landesplanung gegenüber dem Zuzug aus Wien und die im Kontext der großstädtischen Zuwanderung resultierenden Potenziale und Herausforderungen untersucht. Die insbesondere durch teilstandardisierte Umfragen unter Zugezogenen aus Wien und qualitativen leitfadengestützten Expert*inneninterviews gewonnenen Erkenntnisse zeigen, dass sowohl die soziodemographischen Merkmale als auch die Motive und Beweggründe der Entscheidung zur Wohnsitzverlegung in eine im weiteren Umland befindliche kleinere und mittlere Stadt jenen der Suburbanisierung entsprechen, wobei die klein- und mittelstädtischen Ausstattungen, Einrichtungen und Funktionen wesentliche Faktoren für den großstädtischen Zuzug darstellen. Das Konzept „Wohnen in der Kleinstadt, Arbeiten in der Großstadt“ erscheint eine attraktive Alternative zum Wohnstandort im näheren Umfeld der Großstadt Wien zu sein, jedoch positionieren sich die Klein- und Mittelstädte gegenüber der steigenden Zuwanderung aus Wien meist zurückhaltend bis ablehnend. Die strategischen Positionierungen der Landes- und Gemeinde/Stadtebene gegenüber der Zuwanderung aus Wien stehen sich diametral gegenüber und die Klein- und Mittelstädte sind gefordert Strategien und Ansätze zur Bewältigung der aus der steigenden Zuwanderung aus Wien resultierenden Herausforderungen, insbesondere in den Themenfelder Verkehr und Mobilität, soziale Infrastruktur und soziale Integration, zu entwickeln. Hierzu könnte eine Vernetzung der Klein- und Mittelstädte rund um Wien einen wesentlichen Beitrag leisten.

This Master's thesis deals with the influence of metropolitan immigration on the development prospects of small and medium-sized towns in the more rural surrounding countryside of Vienna. For the purpose of this Master’s thesis, four small and medium-sized towns in Lower Austria in the wider Viennese surrounding countryside were selected by means of statistical secondary data analysis and the socio-demographic characteristics of the population migrating from Vienna, the decisive factors and general conditions for the choice of a place of residence in a small and medium-sized town in the wider Viennese surrounding countryside, the strategic positioning of both the small and medium-sized towns and the Lower Austrian regional planning towards immigration from Vienna and the potentials and challenges resulting in the context of metropolitan immigration were examined. The findings, obtained in particular through partially standardised surveys among people moving from Vienna and qualitative, guideline-based interviews with experts, show that the socio-demographic characteristics as well as the motives and motivations for the decision to relocate to a smaller and medium-sized town in the wider surrounding countryside correspond to those of suburbanisation, whereby the small and medium-sized town amenities, facilities and functions are significant factors for the metropolitan immigration. The concept of "living in the small town, working in the big city" appears to be an attractive alternative to living in the immediate surrounding of Vienna, but the small and medium-sized towns mostly position themselves cautiously to rejecting the increasing immigration from Vienna. The strategic positions of the small and medium-sized towns and the Lower Austrian regional planning towards immigration from Vienna are diametrical opposites and the small and medium-sized towns are challenged to develop strategies and approaches to manage the challenges resulting from the increasing immigration from Vienna, especially in the fields of transportation and mobility, social infrastructure and social integration. The interconnectedness of the small and medium-sized towns around Vienna could make a significant contribution.