Abstract (deu)
Seit September 2018 mobilisiert Fridays for Future (FFF) weltweit für den Kampf gegen die Klimakrise und hat im Globalen Norden von der Protest- und Bewegungsforschung große Beachtung erfahren. Bei der Klimakrise handelt es sich jedoch um eine globale Herausforderung, für deren Bewältigung junge Aktivist*innen aus Ländern des Globalen Südens bislang wenig akademische Aufmerksamkeit erhalten haben. Die Masterarbeit untersucht die Klimagerechtigkeitsbewegung (KGB) in Uganda und fragt, wer die Akteur*innen der KGB in Uganda sind, wie ihre Aktionsrepertoires aussehen und wie sie die Klimakrise rahmen. Auf Grundlage von Interviews, Tweets und Zeitungsartikeln wurde eine Inhaltsanalyse durchgeführt. Die Arbeit kommt zu dem Ergebnis, dass die KGB in Uganda aus drei zentralen Akteuren besteht: FFF Uganda, Rise Up Movement und Extinction Rebellion Uganda. Die Bewegungen verfügen über ein vielfältiges Aktionsrepertoire, bei dem das eigene aktive Handeln (z. B. Baumpflanzaktionen) eine zentrale Rolle spielt. Die Framing-Analyse zeigt, dass die ungerechte Lastenverteilung der Klimakrise zwischen Globalem Norden und Globalem Süden ein zentrales Anliegen ist, das im Terminus Klimagerechtigkeit zum Ausdruck kommt. Die ugandischen Aktivist*innen sehen die Hauptverantwortung für die Verursachung und Lösung der Klimakrise im Globalen Norden. Sie fordern u. a. den Stopp fossiler Rohstoffprojekte (z. B. EACOP) und eine kompensierende Finanzierung von Loss and Damage.