You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1637032
Title (deu)
The making of a diverse neighborhood in Gowanus - eine Ethnographie zu Planung und Alltagsleben in einem New Yorker Stadtviertel
Author
Brigitte Gertrud Zamzow
Adviser
Brigitta Schmidt-Lauber
Assessor
Marion Näser-Lather
Assessor
Margareth Lanzinger
Abstract (deu)

Die immer weiter auseinanderdriftende Einkommensschere, hervorgerufen durch Wirtschaftsliberalismus und Austeritätspolitik, die in den 1980ern auf die Wohlfahrtsstaatsprogramme folgte, hypersegregiert westlich-kapitalistisch geprägte Städte in einer neuen Form. Wurden in den 1990ern noch Marginalisierungsdynamiken in benachteiligte Stadtteile und hierarchisch höhergestellte, wohlhabende Viertel attestiert, von denen besonders Nicht-Weiße und intersektional benachteiligte Gruppierungen überproportional belastet wurden, sehen die 2020er Jahre Städte wie New York City vor sich, in denen fast ganz Manhattan seelenlosen Kapitalakkumulierungszentren gleichen (im U.S.-amerikanischen Diskurs als restructuring bekannt), während eine invisibilisierte, größer werdende andere Gruppierung weiter in die Peripherie verteilt wird und ob ihrer Zerstreuung nicht einmal mehr in demographischen Statistiken auftaucht. Konzentrierte Armut sei schließlich aufgebrochen. Aber es gibt ein Dazwischen. Gerade in innerstädtischen Zonen, in denen ein Mittelschichts- und Künstler*innenklientel, das in den 1990ern und 2000ern eventuell tatsächlich als Gentrifizierer*innen eingestuft worden ist und heute ideell entgegen neoliberalisierter Lebensweisen steht, auf die einzig verbliebenen nicht-weißen, nicht-Mittelschichtsfamilien trifft – Sozialbautenbewohner*innen. Beiden ist die Erfahrung gleich, einem neoliberalen System als nicht nutzbar zu gelten, während die eine Partei mit Marginalisierung schon seit Anfang des Landes konfrontiert war, gibt die andere ihre Anspruchshaltung auf, um zugunsten eines moralischen Projekts um Wohnraumzugang im Viertel eher unvorhergesehen gemeinsam eine neue politische Wirkmächtigkeit in Teilhabeprozessen zu entfalten. Der Zusammenschluss trägt den größeren Prozess gesellschaftspolitischen Wandels hin zu einer post-neoliberalen Imagination entscheidend mit. In Gowanus in Brooklyn, NYC hat eine community innerhalb eines Teilhabeprozesses für ein Umwidmungsverfahren in Form von gerechtem Wohnraumzugang verhandelt, wer wo wie in diesem Viertel künftig leben soll. Nach dem Forschungsstand und der Aufarbeitung der methodologischen Herangehensweise einer Ethnographie unter Covid19-Pandemiebedingungen folgt in Kapitel 4 eine quantitative Aufarbeitung der Demographie und ein qualitativer Blick in die räumlichen Bedingungen in Gowanus. Kapitel 5 zeigt den diskursiven Wandel stadtgesellschaftlich und stadtverwalterisch verhandelten Wohnraumzugangs, der dann in Kapitel 6 auf den lokalen Teilhabeprozess der Rezonierung Gowanus überführt. Hier werden die Dynamiken Gowanus‘ moral economy herausgearbeitet. Im letzten empirischen Kapitel, Kapitel 7 dokumentiere ich die Kontextualisierung aktueller Housing Justice-Debatten und die Rezonierung durch die einzig verbliebenen Eingesessenen im Viertel, den Sozialbautenbewohner*innen. Im Falle von Gowanus Bewohner*innen kann die gemeinsame Intension, neoliberale Strukturen aufzubrechen, race und class transzendieren. Eine heterogene Gruppe, die das derzeitige wirtschaftspolitische System benachteiligt und die in ihrer Konsequenz fühlbar mit Prekarisierung auf verschiedenen Dimensionen konfrontiert ist, kann eine politische Wirkungsmacht entfalten, wenn auch in deren Alltagserfahrung immer noch Rassismen und anderen Marginalisierungs- und Ausschlussverfahren vorherrschend sind. Datenmaterial beiliegend auf CD-Rom

Keywords (deu)
Städtischer WandelGentrifizierungBenachteiligte StadtviertelraceKlasseDiversitätGroßstadtNew YorkUSAWohnenSozialbauLebensstile
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1637032
rdau:P60550 (deu)
233 Seiten : Illustrationen
Number of pages
233
Study plan
Dr.-Studium der Philosophie (Dissertationsgebiet: Europäische Ethnologie)
[UA]
[792]
[308]
Members (1)
Title (deu)
The making of a diverse neighborhood in Gowanus - eine Ethnographie zu Planung und Alltagsleben in einem New Yorker Stadtviertel
Author
Brigitte Gertrud Zamzow
Abstract (deu)

Die immer weiter auseinanderdriftende Einkommensschere, hervorgerufen durch Wirtschaftsliberalismus und Austeritätspolitik, die in den 1980ern auf die Wohlfahrtsstaatsprogramme folgte, hypersegregiert westlich-kapitalistisch geprägte Städte in einer neuen Form. Wurden in den 1990ern noch Marginalisierungsdynamiken in benachteiligte Stadtteile und hierarchisch höhergestellte, wohlhabende Viertel attestiert, von denen besonders Nicht-Weiße und intersektional benachteiligte Gruppierungen überproportional belastet wurden, sehen die 2020er Jahre Städte wie New York City vor sich, in denen fast ganz Manhattan seelenlosen Kapitalakkumulierungszentren gleichen (im U.S.-amerikanischen Diskurs als restructuring bekannt), während eine invisibilisierte, größer werdende andere Gruppierung weiter in die Peripherie verteilt wird und ob ihrer Zerstreuung nicht einmal mehr in demographischen Statistiken auftaucht. Konzentrierte Armut sei schließlich aufgebrochen. Aber es gibt ein Dazwischen. Gerade in innerstädtischen Zonen, in denen ein Mittelschichts- und Künstler*innenklientel, das in den 1990ern und 2000ern eventuell tatsächlich als Gentrifizierer*innen eingestuft worden ist und heute ideell entgegen neoliberalisierter Lebensweisen steht, auf die einzig verbliebenen nicht-weißen, nicht-Mittelschichtsfamilien trifft – Sozialbautenbewohner*innen. Beiden ist die Erfahrung gleich, einem neoliberalen System als nicht nutzbar zu gelten, während die eine Partei mit Marginalisierung schon seit Anfang des Landes konfrontiert war, gibt die andere ihre Anspruchshaltung auf, um zugunsten eines moralischen Projekts um Wohnraumzugang im Viertel eher unvorhergesehen gemeinsam eine neue politische Wirkmächtigkeit in Teilhabeprozessen zu entfalten. Der Zusammenschluss trägt den größeren Prozess gesellschaftspolitischen Wandels hin zu einer post-neoliberalen Imagination entscheidend mit. In Gowanus in Brooklyn, NYC hat eine community innerhalb eines Teilhabeprozesses für ein Umwidmungsverfahren in Form von gerechtem Wohnraumzugang verhandelt, wer wo wie in diesem Viertel künftig leben soll. Nach dem Forschungsstand und der Aufarbeitung der methodologischen Herangehensweise einer Ethnographie unter Covid19-Pandemiebedingungen folgt in Kapitel 4 eine quantitative Aufarbeitung der Demographie und ein qualitativer Blick in die räumlichen Bedingungen in Gowanus. Kapitel 5 zeigt den diskursiven Wandel stadtgesellschaftlich und stadtverwalterisch verhandelten Wohnraumzugangs, der dann in Kapitel 6 auf den lokalen Teilhabeprozess der Rezonierung Gowanus überführt. Hier werden die Dynamiken Gowanus‘ moral economy herausgearbeitet. Im letzten empirischen Kapitel, Kapitel 7 dokumentiere ich die Kontextualisierung aktueller Housing Justice-Debatten und die Rezonierung durch die einzig verbliebenen Eingesessenen im Viertel, den Sozialbautenbewohner*innen. Im Falle von Gowanus Bewohner*innen kann die gemeinsame Intension, neoliberale Strukturen aufzubrechen, race und class transzendieren. Eine heterogene Gruppe, die das derzeitige wirtschaftspolitische System benachteiligt und die in ihrer Konsequenz fühlbar mit Prekarisierung auf verschiedenen Dimensionen konfrontiert ist, kann eine politische Wirkungsmacht entfalten, wenn auch in deren Alltagserfahrung immer noch Rassismen und anderen Marginalisierungs- und Ausschlussverfahren vorherrschend sind. Datenmaterial beiliegend auf CD-Rom

Keywords (deu)
Städtischer WandelGentrifizierungBenachteiligte StadtviertelraceKlasseDiversitätGroßstadtNew YorkUSAWohnenSozialbauLebensstile
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1678183
Number of pages
233