Abstract (deu)
Jede Person nimmt, abhängig von einer Vielzahl an verschiedenen Faktoren, das eigene Älterwerden unterschiedlich wahr, diese Individualität schlägt sich auch im breit verwendeten Ausdruck des „subjektiven Alterns“ nieder. Die vorliegende Arbeit fasst Ergebnisse einer online experience sampling-Studie zusammen und wertet diese aus, um Effekte subjektiver Altersdiskordanzen auf die allgemeine Lebenszufriedenheit und das Erleben von Freude in spezifischen alltäglichen Situationen zu untersuchen. Über eine Zeitspanne von sieben Tagen wurden die Studienteilnehmer*innen gebeten, ihre subjektiven Erfahrungen in spezifischen Alltagssituationen darzulegen, nachdem sie zu Beginn auch einen Baseline- Fragebogen ausgefüllt hatten. Die Hypothese des Konstrukts AARC-Gewinne und der Salienz des Alters der Teilnehmer*innen in den Alltagssituationen als Moderatorvariablen wurde überprüft. Die Ergebnisse der Studie bestätigten frühere Studien, die zeigen, dass sich Personen im Durchschnitt jünger wünschen, als sie sich fühlen. Die subjektive Altersdiskordanz war außerdem wie erwartet negativ mit allgemeiner Lebenszufriedenheit und berichteter Freude in Alltagssituationen assoziiert und stieg mit dem chronologischen Alter der Teilnehmer*innen an. Wohingegen die moderierende Rolle der situationsspezifischen Salienz des Alters im Zusammenhang zwischen alltäglicher Freude und SAD bestätigt werden konnte, war dies nicht der Fall bei AARC-Gains im Zusammenhang zwischen Lebenszufriedenheit und SAD. Da es sich bei SAD um ein relativ neues Konstrukt handelt, ist noch ein weiter Weg zu gehen, um die zugrundeliegenden Mechanismen und die Rolle anderer Konstrukte wie AARC in ihrer Gesamtheit zu verstehen. Es gilt dennoch zu hoffen, dass die vorliegende Arbeit zu diesem Verständnis beitragen konnte und ein Teil des Wissensstandes sein kann, auf dem künftige Forschung aufbauen kann.