Title (deu)
"Dialekt"-Handel(n)
Indexikalität und soziale Registrierung von "Dialekt" am Beispiel der bedruckten Kleidung eines österreichischen Onlineshops
Author
Susanna Muhr
Advisor
Jürgen Spitzmüller
Assessor
Jürgen Spitzmüller
Abstract (deu)
Die vorliegende Masterarbeit untersucht mit 'Dialekt'-Motiven bedruckte T-Shirts. Ausgehend von der Frage, warum bzw. wie solche Kleidungsstücke als eigenständige Produkte funktionieren und welche Prozesse an dieser 'dialektalen' Warenwerdung beteiligt sind, werden zwei Thesen forschungsleitend: Die erste, von Barbara Johnstone übernommene These bezieht sich auf Asif Agha und sieht soziale Registrierungsprozesse, in denen 'dialektale' Sprachformen mit positiv bewerteten Vorstellungen verknüpft werden, zugleich als Voraussetzung und Folgeerscheinung solcher Produkte. Die zweite These, wonach sich Käufer*innen durch das Tragen der Kleidung zum sozial registrierten 'Dialekt'-Gebrauch positionieren, betrifft mit dem Kauf der Produkte einhergehende, analytisch erschließbare metapragmatische Handlungen. Theoretisch-methodologisch ist die Arbeit somit von einer dezidiert metapragmatischen Perspektive bestimmt: Als zentrale theoretische Grundlage dient das Modell der metapragmatischen Positionierung von Jürgen Spitzmüller, welches das Stance-Dreieck nach Du Bois auf Sprachgebrauch und soziale Register spezifiziert. Damit kann das Phänomen der 'Dialekt'-Kleidung als eine unauflösbare Verflechtung von metapragmatischen (Positionierungs-)Akten und Praktiken der Kommodifizierung betrachtet werden. Auf dieser theoretischen Basis wird in der Folge eine Momentaufnahme des 'Dialekt'-Handel(n)s erstellt, indem T-Shirt-Motive, Website und Facebook-Beiträge eines größeren österreichischen Webshops eingehend multimodal und metapragmatisch analysiert werden. Hierbei stehen (metapragmatische) Positionierungen beider Akteur*innen-Seiten – Verkäufer*innen und Käufer*innen – im Fokus. Die Untersuchung zeichnet so nicht nur ein detailliertes Bild von positiv bewerteten 'dialektal-österreichischen' Personen- und Handlungstypen, sie zeigt auch auf, wie Akteur*innen sich selbst und andere entlang dieser Vorstellungen positionieren, indem sie 'Dialekt' in konkreten Äußerungen realisieren.
Keywords (deu)
MetapragmatikKommodifizierungSoziale RegistrierungIndexikalitätStance-DreieckMetapragmatische PositionierungBedruckte KleidungDialekt
Type (deu)
Extent (deu)
166 Seiten : Illustrationen
Number of pages
169
Study plan
Masterstudium Angewandte Linguistik
[UA]
[066]
[899]
Members (1)
Title (deu)
"Dialekt"-Handel(n)
Indexikalität und soziale Registrierung von "Dialekt" am Beispiel der bedruckten Kleidung eines österreichischen Onlineshops
Author
Susanna Muhr
Abstract (deu)
Die vorliegende Masterarbeit untersucht mit 'Dialekt'-Motiven bedruckte T-Shirts. Ausgehend von der Frage, warum bzw. wie solche Kleidungsstücke als eigenständige Produkte funktionieren und welche Prozesse an dieser 'dialektalen' Warenwerdung beteiligt sind, werden zwei Thesen forschungsleitend: Die erste, von Barbara Johnstone übernommene These bezieht sich auf Asif Agha und sieht soziale Registrierungsprozesse, in denen 'dialektale' Sprachformen mit positiv bewerteten Vorstellungen verknüpft werden, zugleich als Voraussetzung und Folgeerscheinung solcher Produkte. Die zweite These, wonach sich Käufer*innen durch das Tragen der Kleidung zum sozial registrierten 'Dialekt'-Gebrauch positionieren, betrifft mit dem Kauf der Produkte einhergehende, analytisch erschließbare metapragmatische Handlungen. Theoretisch-methodologisch ist die Arbeit somit von einer dezidiert metapragmatischen Perspektive bestimmt: Als zentrale theoretische Grundlage dient das Modell der metapragmatischen Positionierung von Jürgen Spitzmüller, welches das Stance-Dreieck nach Du Bois auf Sprachgebrauch und soziale Register spezifiziert. Damit kann das Phänomen der 'Dialekt'-Kleidung als eine unauflösbare Verflechtung von metapragmatischen (Positionierungs-)Akten und Praktiken der Kommodifizierung betrachtet werden. Auf dieser theoretischen Basis wird in der Folge eine Momentaufnahme des 'Dialekt'-Handel(n)s erstellt, indem T-Shirt-Motive, Website und Facebook-Beiträge eines größeren österreichischen Webshops eingehend multimodal und metapragmatisch analysiert werden. Hierbei stehen (metapragmatische) Positionierungen beider Akteur*innen-Seiten – Verkäufer*innen und Käufer*innen – im Fokus. Die Untersuchung zeichnet so nicht nur ein detailliertes Bild von positiv bewerteten 'dialektal-österreichischen' Personen- und Handlungstypen, sie zeigt auch auf, wie Akteur*innen sich selbst und andere entlang dieser Vorstellungen positionieren, indem sie 'Dialekt' in konkreten Äußerungen realisieren.
Keywords (deu)
MetapragmatikKommodifizierungSoziale RegistrierungIndexikalitätStance-DreieckMetapragmatische PositionierungBedruckte KleidungDialekt
Type (deu)
Number of pages
169