Abstract (deu)
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit dem Bestand des „Berggerichts“ im Wiener Stadt- und Landesarchiv im Speziellen und dessen Kontext der Entstehung sowie der Überlieferung von Bergbehörden in österreichischen Archiven im Allgemeinen. Es handelt sich hierbei um eine archivische Erschließungsarbeit, welche es sich zum Ziel setzt, den Bestand näher einordnen zu können und ihn dadurch BenutzerInnen besser zugänglich zu machen. Da es zur Thematik kaum vertiefende Literatur gibt, wird, um dieses Ziel zu erreichen, ein Überblick über die Behörden- und Verwaltungsgeschichte des Berggerichts Steyr und seiner Nachfolgebehörden festgehalten. Diese beginnt mit dem Josephinismus und endet mit dem Mineralrohstoffgesetz von 1999. Im Anschluss wird ein Überblick über die bergbehördlichen Archivbestände in Österreich dargestellt. Am Ende steht eine praktische Bearbeitung des Bestandes anhand des Standards ISAD(G) und eine Analyse über den weiteren Verbleib des „Berggerichts“. Diese Beschreibung beschäftigt sich zunächst auf Bestandsebene mit der Thematik. Hier wurde eine umfangreiche Bestandsgeschichte aus Justizverwaltungsakten rekonstruiert, auch eine mögliche Aufteilung und Verbringung des Bestandes in die Zuständigkeitsbereiche anderer Archive wird diskutiert. Schließlich kommt es zur Beschreibung der einzelnen Serien des Bestandes. Das Ergebnis der Analyse ist, dass der Bestand aus zwei Provenienzen besteht. Einerseits ist Archivgut des Berggerichts Steyr und andererseits des berggerichtlichen Senats am Kreisgericht St. Pölten vorhanden. Diese beiden Provenienzen sollen voneinander getrennt werden, wobei konsequenterweise die Unterlagen aus Steyr an das Oberösterreichische und die Akten und Bücher aus St. Pölten an das Niederösterreichische Landesarchiv übergeben werden müssten.