Die Rolle der afrikanischen Handlungsfähigkeit (Agency) in internationalen Beziehungen steht im Mittelpunkt wissenschaftlicher Diskussionen über die Interaktion der Afrikaner im internationalen System. In dieser Dissertation wird die afrikanische Handlungsfähigkeit anhand einer Fallstudie über die Handlungsfähigkeit der kongolesischen politischen Eliten in ihrer Interaktion mit dem internationalen System zwischen der Unabhängigkeit des Landes von Belgien im Jahr 1960 und dem Ende der Amtszeit von Präsident Mobutu im Jahr 1997 untersucht. Individuen üben erfolgreich Agency aus, wenn ihre Ziele durch die Strukturierung ihrer Handlungen als vorteilhafte Ergebnisse realisiert werden. In dieser Dissertation wird die Methode des strukturierten, fokussierten Vergleichs mittels einer abduktiven Forschungsstrategie angewandt, um die Ziele und Strategien der kongolesischen politischen Eliten zu ermitteln. In der empirischen Analyse werden zwei Zielgruppen identifiziert, nämlich Ziele im Zusammenhang mit der Legitimität und autoritätsbezogene Ziele. Darüber hinaus wird in der Dissertation eine Triade von Strategien entwickelt, bestehend aus der Akzeptanz oder Ablehnung von Institutionen, der Nutzung der Performativität von Sprache, und der Instrumentalisierung realer oder vermeintlicher Interessen gegenüber internationalen Akteuren. Diese Triade von Strategien wird in Hypothesen über die afrikanische Handlungsfähigkeit umformuliert. Die Dissertation plädiert für eine interdisziplinäre Grundlagenforschung zu afrikanischer Handlungsfähigkeit, um Ziele und Strategien afrikanischer politischer Eliten in ihrer Interaktion mit dem internationalen System aufzudecken. Sie trägt zur wachsenden Literatur über die Rolle/Handlungsfähigkeit des globalen Südens im internationalen System bei, indem sie die Theorie durch empirische Arbeit an einem anspruchsvollen nicht-westlichen Fall in die Praxis umsetzt.
The role of African agency has taken centre stage in scholarly discussions regarding the engagement of Africans with the international system. This thesis considers African agency through a case study on the agency of Congolese political elites in their engagement with the international system between the country’s independence from Belgium in 1960 and the end of President Mobutu’s tenure in 1997. Individuals are successfully exercising agency when their goals are realised as favourable outcomes through the structuring of their actions. This thesis applies the method of structured, focused comparison through an abductive research strategy in order to determine the goals and strategies of Congolese political elites. The empirical analysis identifies two sets of goals, namely goals related to legitimacy, and goals related to authority. Furthermore, the thesis develops a triad of strategies, namely accepting or rejecting institutions, making use of the performativity of speech, and instrumentalising real or perceived interests with international players. The triad of strategies is reformulated into hypotheses about African agency. The thesis makes a case for interdisciplinary basic research on African agency, in order to uncover goals and strategies of African political elites in their engagement with the international system. It contributes to the growing body of literature of Global South agency in the international system by putting theory into practice by doing empirical legwork on a challenging non-western case.
Die Rolle der afrikanischen Handlungsfähigkeit (Agency) in internationalen Beziehungen steht im Mittelpunkt wissenschaftlicher Diskussionen über die Interaktion der Afrikaner im internationalen System. In dieser Dissertation wird die afrikanische Handlungsfähigkeit anhand einer Fallstudie über die Handlungsfähigkeit der kongolesischen politischen Eliten in ihrer Interaktion mit dem internationalen System zwischen der Unabhängigkeit des Landes von Belgien im Jahr 1960 und dem Ende der Amtszeit von Präsident Mobutu im Jahr 1997 untersucht. Individuen üben erfolgreich Agency aus, wenn ihre Ziele durch die Strukturierung ihrer Handlungen als vorteilhafte Ergebnisse realisiert werden. In dieser Dissertation wird die Methode des strukturierten, fokussierten Vergleichs mittels einer abduktiven Forschungsstrategie angewandt, um die Ziele und Strategien der kongolesischen politischen Eliten zu ermitteln. In der empirischen Analyse werden zwei Zielgruppen identifiziert, nämlich Ziele im Zusammenhang mit der Legitimität und autoritätsbezogene Ziele. Darüber hinaus wird in der Dissertation eine Triade von Strategien entwickelt, bestehend aus der Akzeptanz oder Ablehnung von Institutionen, der Nutzung der Performativität von Sprache, und der Instrumentalisierung realer oder vermeintlicher Interessen gegenüber internationalen Akteuren. Diese Triade von Strategien wird in Hypothesen über die afrikanische Handlungsfähigkeit umformuliert. Die Dissertation plädiert für eine interdisziplinäre Grundlagenforschung zu afrikanischer Handlungsfähigkeit, um Ziele und Strategien afrikanischer politischer Eliten in ihrer Interaktion mit dem internationalen System aufzudecken. Sie trägt zur wachsenden Literatur über die Rolle/Handlungsfähigkeit des globalen Südens im internationalen System bei, indem sie die Theorie durch empirische Arbeit an einem anspruchsvollen nicht-westlichen Fall in die Praxis umsetzt.
The role of African agency has taken centre stage in scholarly discussions regarding the engagement of Africans with the international system. This thesis considers African agency through a case study on the agency of Congolese political elites in their engagement with the international system between the country’s independence from Belgium in 1960 and the end of President Mobutu’s tenure in 1997. Individuals are successfully exercising agency when their goals are realised as favourable outcomes through the structuring of their actions. This thesis applies the method of structured, focused comparison through an abductive research strategy in order to determine the goals and strategies of Congolese political elites. The empirical analysis identifies two sets of goals, namely goals related to legitimacy, and goals related to authority. Furthermore, the thesis develops a triad of strategies, namely accepting or rejecting institutions, making use of the performativity of speech, and instrumentalising real or perceived interests with international players. The triad of strategies is reformulated into hypotheses about African agency. The thesis makes a case for interdisciplinary basic research on African agency, in order to uncover goals and strategies of African political elites in their engagement with the international system. It contributes to the growing body of literature of Global South agency in the international system by putting theory into practice by doing empirical legwork on a challenging non-western case.