Gewalt und Macht kennzeichneten den Alltag in nationalsozialistischen Konzentrationslagern. Das SS-Personal herrschte mit Brutalität und Gewalt über die inhaftierten Gefangenen. Unter diesem SS-Aufsichtspersonal befanden sich auch Frauen, die neben ihren männlichen Kollegen ebenfalls grausame Taten begingen. Die Gesellschaft und Forschung der Nachkriegszeit beachteten Frauen lange Zeit nicht als NS-Täterinnen. Dennoch waren es teilweise gerade Frauen, die durch ihr besonders brutales Handeln in nationalsozialistischen Konzentrationslagern herausstachen. Eine von ihnen stellt die ehemalige KZ-Aufseherin Hermine Braunsteiner dar, die auch von den weiblichen Häftlingen „Kobyla“ bzw. „Stute“ genannt wurde. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit eben jener NS-Täterin, ihren Gräueltaten und ihrer justiziellen Verfolgung in Österreich (Volksgerichtsverfahren 1946-1949) und Deutschland (Düsseldorfer Majdanek-Prozess 1975-1981). Eine Analyse der Aussagen von weiblichen Zeuginnen vor den beiden Gerichten soll vor allem weibliche Täterschaft im Nationalsozialismus erklären und sichtbar machen. Mit einer Analyse der Prozessberichterstattung zum Düsseldorfer Majdanek-Prozess sollen die stereotype Darstellung weiblicher Täterschaft der Nachkriegsgesellschaft und der öffentliche Umgang mit NS-Täterinnen untersucht werden. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, weibliche Täterschaft im Kontext Konzentrationslager, sowie die damit einhergehende Gewalt aufzuzeigen. Außerdem soll die Analyse der Prozessberichterstattung den Umgang der Nachkriegsgesellschaft mit NS-Täterinnen aufzeigen und die gesellschaftlich verfestigten Weiblichkeitsbilder zur Zeit der Prozesse infrage stellen, insbesondere vor dem Hintergrund, dass Hermine Braunsteiner ihre Machtposition für Karrierismus und sozialen Aufstieg nutzte.
Gewalt und Macht kennzeichneten den Alltag in nationalsozialistischen Konzentrationslagern. Das SS-Personal herrschte mit Brutalität und Gewalt über die inhaftierten Gefangenen. Unter diesem SS-Aufsichtspersonal befanden sich auch Frauen, die neben ihren männlichen Kollegen ebenfalls grausame Taten begingen. Die Gesellschaft und Forschung der Nachkriegszeit beachteten Frauen lange Zeit nicht als NS-Täterinnen. Dennoch waren es teilweise gerade Frauen, die durch ihr besonders brutales Handeln in nationalsozialistischen Konzentrationslagern herausstachen. Eine von ihnen stellt die ehemalige KZ-Aufseherin Hermine Braunsteiner dar, die auch von den weiblichen Häftlingen „Kobyla“ bzw. „Stute“ genannt wurde. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit eben jener NS-Täterin, ihren Gräueltaten und ihrer justiziellen Verfolgung in Österreich (Volksgerichtsverfahren 1946-1949) und Deutschland (Düsseldorfer Majdanek-Prozess 1975-1981). Eine Analyse der Aussagen von weiblichen Zeuginnen vor den beiden Gerichten soll vor allem weibliche Täterschaft im Nationalsozialismus erklären und sichtbar machen. Mit einer Analyse der Prozessberichterstattung zum Düsseldorfer Majdanek-Prozess sollen die stereotype Darstellung weiblicher Täterschaft der Nachkriegsgesellschaft und der öffentliche Umgang mit NS-Täterinnen untersucht werden. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, weibliche Täterschaft im Kontext Konzentrationslager, sowie die damit einhergehende Gewalt aufzuzeigen. Außerdem soll die Analyse der Prozessberichterstattung den Umgang der Nachkriegsgesellschaft mit NS-Täterinnen aufzeigen und die gesellschaftlich verfestigten Weiblichkeitsbilder zur Zeit der Prozesse infrage stellen, insbesondere vor dem Hintergrund, dass Hermine Braunsteiner ihre Machtposition für Karrierismus und sozialen Aufstieg nutzte.