Abstract (deu)
Dieses kumulative Dissertationsprojekt ist im Bereich der Medienpsychologie angesiedelt und untersucht die Auswirkungen der Digitalisierung des Lesens narrativer Texte auf den/die Leser:in. Sie umfasst drei unabhängige Studien und trägt zur laufenden Diskussion bei, indem sie drei verschiedene methodische Ansätze verwendet, um verhaltensbezogene, kognitive und emotionale Aspekte des digitalen Leseprozesses von narrativen Texten im Vergleich zum Lesen in gedruckter Form zu untersuchen. Der erste Artikel dieser Dissertation ist eine Umfragestudie, die individuelle Unterschiede zwischen Leser:innen digitaler Bücher, Leser:innen gedruckter Bücher und Leser:innen, die digitale und gedruckte Bücher nutzen, sowie unterschiedliche Lesepraktiken im Zusammenhang mit dem digitalen und gedruckten Lesen aufzeigt. Leser:innen digitaler Bücher und Leser:innen, die beide Lesearten nutzen, lesen mehr Bücher als Leser:innen gedruckter Bücher und lesen Bücher aus mehr unterschiedlichen Genres. Außerdem fördern digitale Lesegeräte das Lesen an mehr und vielfältigeren Leseorten und in mehr und vielfältigeren Lesesituationen. Der zweite Artikel umfasst mehrere Meta-Analysen und untersucht die Unterschiede im Leseverständnis zwischen digitalem und gedrucktem Lesen. Wenn ein statischer Text digital dargestellt wird, unterscheidet sich das Leseverständnis nicht signifikant davon, als wenn der Text in gedruckter Form gezeigt wird. Zudem gibt es keine Unterschiede zwischen den verschiedenen digitalen Lesegeräten in Bezug auf ihre Auswirkungen auf das Leseverständnis im Vergleich zu gedruckten Texten. Im Gegensatz dazu wirken sich digitale interaktive und multimediale Funktionen positiv auf das Leseverständnis aus. Der dritte Artikel zieht seine Schlussfolgerungen aus einer experimentellen Studie, in der die Unterschiede zwischen dem Lesen eines Teils eines Romans auf einem E-Reader und in einem gebundenen Buch untersucht wurden. Obwohl eine umfangreiche Reihe von emotionalen und kognitiven Lesedimensionen untersucht wurde, konnten keine relevanten signifikanten Unterschiede festgestellt werden.