Abstract (deu)
Im März 2020 beschloss die große Mehrheit der Länder weltweit, ihre Grenzen zu schließen, um die Ausbreitung der durch den Ausbruch des Coronavirus verursachten Pandemie zu verhindern. In dieser Arbeit wird die Frage gestellt, wie die Staatsoberhäupter in einer globalisierten Welt für die Schließung ihrer Grenzen argumentiert haben, obwohl die Weltgesundheitsorganisation (WHO) davon abgeraten hatte (2020). Dabei wird insbesondere untersucht, welche rhetorischen Mittel sowohl Macron als auch Merkel in den ersten Monaten der Covid-19-Pandemie einsetzten, um die Menschen davon zu überzeugen, dass die Schließung der Grenzen ihres Nationalstaates eine Lösung für das Problem darstellte. Die in diesem Beitrag verwendete Methode der Kritischen Diskursanalyse (KDA) ermöglichte es, die Tatsache hervorzuheben, dass weder Macron noch Merkel sachliche Argumente dafür anführen. Der Rückzug in die eigenen vier Wände wird von beiden als die natürlichste und effizienteste Lösung dargestellt. Die Analyse hat auch gezeigt, dass beide in ihren Reden in gleichem Maße auf das Ego zurückgreifen, wobei Macron mehr Pathos und Merkel mehr Logos verwendet.