Abstract (deu)
Crosslinking-Massenspektrometrie ist ein integrativer Teil der Proteomik-Forschung und ist in der Lage, Einblicke sowohl in die Protein-Netzwerke als auch in die Kontaktoberflächen zwischen Proteinen sowie in die dreidimensionale Struktur eines Proteinkomplexes und dessen Dynamik zu geben. Diese Masterarbeit beginnt mit einer ausführlichen Einführung in die Massenspektrometrie im Bereich der Proteomik, gekoppelt mit chemischem Crosslinking. Es wird die Entwicklungsgeschichte der massenspektrometrischen Geräte, deren Arten und Instrumentalisierung erklärt. Darüber hinaus werden verschiedene Crosslinker-Reagenzien präsentiert, deren Chemie und die technischen Aspekte, die man betrachten muss, wenn ein Crosslinking-Massenspektrometrie-Workflow durchgeführt wird. Die state-of-the-art Methode von Beveridge et al. Wurde übernommen und weiterentwickelt. Dabei wurden nicht nur Verbesserungen im chemischen Design der Peptide erzielt, sondern auch das Peptid-Bibliotheks-Portfolio erweitert. Es wurden drei neue Peptid-Bibliotheken erstellt, mit deren Hilfe die Linker DSSO, DSBU, CDI, DSBSO, ADH und DHSO getestet wurden und die Reaktionsbedingungen verfeinert wurden, um die Anzahl der Vernetzungen zwischen den kovalent gebundenen synthetischen Peptiden zu maximieren. Der wahrscheinlich wichtigste Punkt war jedoch eine Neuberechnung der False-Discovery-Rate-Werte und deren Minimierung. Verschiedene Anreicherungsstrategien wurden ebenfalls evaluiert, die zu vielversprechenden Ergebnissen führten. Selbst bei einer Impurifizierung der ursprünglichen Probe mit HEK-Peptiden im Verhältnis 1:100 konnten mehrere Links gefunden werden, wenn die richtige Anreicherungsmethode ausgewählt wurde, als in der reinen, nicht impurifizierten Probe. Schließlich wurde auch ein neues, vielversprechendes XL-MS-Verfahren entwickelt, das auf dem Hinzufügen von Fettsäuren zur Probe vor dem Linking-Reagenz basiert, um die Anzahl der unspezifischen Links zu reduzieren und die Anzahl der erreichten Links weiter zu steigern. Das neue Protokoll wurde bereits an BSA- und GroEL-Proteinen getestet.