Abstract (deu)
Die Gattung Symphonie war zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Wandel begriffen. Die derzeit lebenden Komponisten veränderten unter anderem die äußeren, formgebenden Parameter der Symphonie, suchten aber auch neue ästhetische Zugänge zu dieser Kunstform. Die zentrale Fragestellung der angefertigten Arbeit war, ob, wie gut und wie adäquat sich diese stilistischen Veränderungen, die sich zu diesem Zeitpunkt in der Gattung Symphonie vollzogen, an den Rezensionen dieser „symphonischen Premieren“ (ihren Ur- und Erstaufführungen) ablesen lassen können. Eine Eingrenzung der Rezensionen erfolgte auf die Jah-re 1900 bis 1938 und auf die zwei auflagestarken Wiener Tageszeitungen Neue Freie Presse (NFP) und Wiener Zeitung (WZ). Methodisch wurden die Rezensionen einer detaillierten Textanalyse unterzogen, die sich hauptsächlich mit wertender Meinungsäußerung, Schreibstil, Musikanalyse, Erwartungshaltungen und dem Vergleichen von Komponisten beschäftigte. Dabei war bemerkenswert, dass konservative Kompositionen von den Rezensenten durchgehend positiver rezensiert wurden als progressive. Der stilistische Wandel der Symphonie wurde daher durchaus in der medialen Berichterstattung wahrgenommen und – teilweise äußerst emotional – diskutiert, aber er wurde nicht als zukunftsweisend anerkannt.