In der vorliegenden Masterarbeit erfolgt eine Auseinandersetzung mit der Weiblichkeitskonstruktion in ausgewählten Romanen österreichischer Autor*innen der Zwischenkriegszeit. Ziel der Arbeit ist es, die Frage zu beantworten, wie sowohl das Phänomen der ‚Neuen Frau‘ als auch traditionelle Weiblichkeitskonstruktionen in den Erzähltexten dargestellt werden. Im Zentrum der Analyse stehen die drei Romane Die neue Rasse (1928) von Egmont Colerus, Die Schwestern Kleh (1933) von Gina Kaus und Die Kapuzinergruft (1938) von Joseph Roth, die miteinander verglichen werden. Theoretisch ist die Arbeit im Bereich der Gender Studies zu verorten, die auf unterschiedliche Fragestellungen bezüglich des sozialen Geschlechts ausgerichtet sind. Um die Forschungsfrage, wie Weiblichkeit in den Erzähltexten dargestellt wird, anhand ausgewählter literarischer Figuren zu beantworten, wurde als Methode der Figurenanalyse die Figurenkonzeption und -charakterisierung nach Manfred Pfister gewählt. Ein spezifisch österreichisches Charakteristikum ist, dass das Phänomen der ‚Neuen Frau‘ in Österreich eng mit dem Ende der Habsburgermonarchie und der dadurch bedingten veränderten Ordnung der Gesellschaft der Zwischenkriegszeit verknüpft wird. Der Fokus der Untersuchung liegt auf der Analyse der Kontrastrelationen der Figuren, da diese die Differenzen einer modernen und einer traditionellen Vorstellung von Weiblichkeit aufzeigt. Die Untersuchung belegt außerdem, dass es erhebliche Unterschiede bezüglich der Figurenkonzeption und -charakterisierung gibt. Roth und Colerus konzipieren die weiblichen Figuren lediglich als Typen und Nebenfiguren, während Kaus ihre Protagonistin und die weibliche Erzählinstanz Eula als Individuen konzipiert. Bezüglich der beiden männlichen Positionierungen der Autoren Roth und Colerus fällt zudem auf, dass die weiblichen Figuren, die eine traditionelle Vorstellung von Weiblichkeit verkörpern, vorrangig von der männlichen Erzählinstanz und weiteren männlichen Figuren figural charakterisiert werden. Dagegen zeichnen sich die weiblichen Figuren bei Kaus dadurch aus, dass sie sich selbst explizit durch Eigenkommentare charakterisieren und demnach eine eigene Stimme haben.
In der vorliegenden Masterarbeit erfolgt eine Auseinandersetzung mit der Weiblichkeitskonstruktion in ausgewählten Romanen österreichischer Autor*innen der Zwischenkriegszeit. Ziel der Arbeit ist es, die Frage zu beantworten, wie sowohl das Phänomen der ‚Neuen Frau‘ als auch traditionelle Weiblichkeitskonstruktionen in den Erzähltexten dargestellt werden. Im Zentrum der Analyse stehen die drei Romane Die neue Rasse (1928) von Egmont Colerus, Die Schwestern Kleh (1933) von Gina Kaus und Die Kapuzinergruft (1938) von Joseph Roth, die miteinander verglichen werden. Theoretisch ist die Arbeit im Bereich der Gender Studies zu verorten, die auf unterschiedliche Fragestellungen bezüglich des sozialen Geschlechts ausgerichtet sind. Um die Forschungsfrage, wie Weiblichkeit in den Erzähltexten dargestellt wird, anhand ausgewählter literarischer Figuren zu beantworten, wurde als Methode der Figurenanalyse die Figurenkonzeption und -charakterisierung nach Manfred Pfister gewählt. Ein spezifisch österreichisches Charakteristikum ist, dass das Phänomen der ‚Neuen Frau‘ in Österreich eng mit dem Ende der Habsburgermonarchie und der dadurch bedingten veränderten Ordnung der Gesellschaft der Zwischenkriegszeit verknüpft wird. Der Fokus der Untersuchung liegt auf der Analyse der Kontrastrelationen der Figuren, da diese die Differenzen einer modernen und einer traditionellen Vorstellung von Weiblichkeit aufzeigt. Die Untersuchung belegt außerdem, dass es erhebliche Unterschiede bezüglich der Figurenkonzeption und -charakterisierung gibt. Roth und Colerus konzipieren die weiblichen Figuren lediglich als Typen und Nebenfiguren, während Kaus ihre Protagonistin und die weibliche Erzählinstanz Eula als Individuen konzipiert. Bezüglich der beiden männlichen Positionierungen der Autoren Roth und Colerus fällt zudem auf, dass die weiblichen Figuren, die eine traditionelle Vorstellung von Weiblichkeit verkörpern, vorrangig von der männlichen Erzählinstanz und weiteren männlichen Figuren figural charakterisiert werden. Dagegen zeichnen sich die weiblichen Figuren bei Kaus dadurch aus, dass sie sich selbst explizit durch Eigenkommentare charakterisieren und demnach eine eigene Stimme haben.