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Title (deu)
Der österreichische Kultur- und Einkaufstourismus in der ungarischen Grenzstadt Sopron in der Kádár-Zeit
Author
Zoltan Kacsmarik
Adviser
Peter Eigner
Assessor
Peter Eigner
Abstract (deu)

Nach der Machtübernahme durch János Kádár im Jahre 1956, führten Reformen und Einreiseerleichterungen in den 1960ern, dazu, dass Ungarns politische Ausrichtung von der westlichen Welt als „Gulaschkommunismus“ bezeichnet wurde. Diese positive Entwicklung wirkte sich auch auf den Fremdenverkehr des Landes aus. Die Entwicklung des Fremdenverkehrs in Ungarn bildet einen der Schwerpunkte der Arbeit. Aufgrund der gemeinsamen sozialistischen Ideologie kamen die meisten Besucher*innen zwar weiterhin aus den Ländern des Ostblocks, aber dank der Öffnung unter Kádár zur westlichen Welt nahm die Zahl der Reisenden zunächst aus Österreich und aus Westdeutschland langsam zu. Die ungarische Grenzstadt Sopron spielte bei dieser Öffnung eine wichtige Rolle: 1963 wurden zum ersten Mal bewusst westliche (ausdrücklich österreichische) Gäste in größerer Zahl zu den Soproner Festwochen eingeladen. Dadurch entwickelte sich ein reger Kulturtourismus in der Grenzstadt. Die erste Ölkrise im Jahr 1973 führte jedoch zu einer Wirtschaftskrise in der ungarischen Volksrepublik. Um die Deviseneinnahmen zu steigern, entschied sich die ungarische Parteiführung, sich schneller der kapitalistischen Welt zu öffnen. 1979 wurde die Visumpflicht für Österreich abgeschafft, um Tagesausflüge aus Ostösterreich nach Ungarn zu fördern. Das Hauptziel der österreichischen Reisenden war nicht mehr die Teilnahme an Kulturprogrammen, sondern es lockten die Schnäppchenpreise der ungarischen Waren und Dienstleistungen. Shoppen, dann gut essen und trinken, das waren die Bestandteile der meist eintägigen Besuche. In den 1980ern etablierte sich in West-Ungarn, insbesondere in Sopron, ein reger Einkaufstourismus und blieb auch nach dem Ende der Kádár-Zeit ein fester Bestandteil in Soprons Stadtleben. Das Phänomen des Einkaufstourismus und seine Auswirkungen auf die westungarische Stadt Sopron an der Grenze zum österreichischen Burgenland und relativ nahe Wiens (80km) bilden dann den eigentlichen Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit. Sopron wurde zum Einkaufs- und Dienstleistungsparadies und veränderte auch sein Stadtbild, nicht unbedingt zum Vorteil, wenn man an die Soproner Ausfahrtsstraßen denkt.

Abstract (eng)

After János Kádár's rise to power in 1956, the reforms of the 1960s led to Hungary’s political system being dubbed "Goulash Communism" by the Western world. This positive development also had an impact on the country's tourism. Due to the common socialist ideology, most visitors came from the Eastern Bloc countries, but thanks to the "Kádár opening”, the number of visitors from Austria and West Germany increased. The city of Sopron played an important role in this opening, as it was in 1963 that a greater number of Western (specifically Austrian) guests were deliberately invited to the “Soproni Ünnepi Hetek (Sopron Festival Weeks)”. This led to the development of Austrian cultural tourism in Sopron. However, the first oil crisis in 1973 led to an economic crisis in the Hungarian People's Republic. The Hungarian party leadership decided to open up more quickly to the capitalist world in order to increase foreign exchange earnings. In 1979, visa requirements were abolished for Austria to encourage day trips from Eastern Austria to Hungary. The main purpose of Austrian travellers was no longer to participate in cultural programmes, but to enjoy the bargain prices of Hungarian goods and services. Shopping, then something delicious to eat and drink, these were the components of the mostly one-day visits. In the 1980s, Austrian shopping tourism became well-established in Western Hungary, especially in Sopron, and remained an integral part of the city’s life after the end of the Kádár era. Shopping tourism and its effects on the western Hungarian city of Sopron, located on the border to the Austrian Burgenland and relatively close to Vienna (80km), are the actual focus of my thesis. Sopron became a paradise for shopping and service and changed its townscape, not necessarily to its advantage, if one takes into consideration the roads leading out of Sopron.

Keywords (deu)
SopronKulturtourismusEinkaufstourismusKádár-ZeitIBUSZFremdenverkehrTourismus
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1660561
rdau:P60550 (deu)
V, 132 Seiten : Illustrationen
Number of pages
137
Study plan
Masterstudium Lehramt Sek (AB) UF Geographie und wirtschaftliche Bildung UF Geschichte und Politische Bildung
[UA]
[199]
[510]
[511]
[02]
Members (1)
Title (deu)
Der österreichische Kultur- und Einkaufstourismus in der ungarischen Grenzstadt Sopron in der Kádár-Zeit
Author
Zoltan Kacsmarik
Abstract (deu)

Nach der Machtübernahme durch János Kádár im Jahre 1956, führten Reformen und Einreiseerleichterungen in den 1960ern, dazu, dass Ungarns politische Ausrichtung von der westlichen Welt als „Gulaschkommunismus“ bezeichnet wurde. Diese positive Entwicklung wirkte sich auch auf den Fremdenverkehr des Landes aus. Die Entwicklung des Fremdenverkehrs in Ungarn bildet einen der Schwerpunkte der Arbeit. Aufgrund der gemeinsamen sozialistischen Ideologie kamen die meisten Besucher*innen zwar weiterhin aus den Ländern des Ostblocks, aber dank der Öffnung unter Kádár zur westlichen Welt nahm die Zahl der Reisenden zunächst aus Österreich und aus Westdeutschland langsam zu. Die ungarische Grenzstadt Sopron spielte bei dieser Öffnung eine wichtige Rolle: 1963 wurden zum ersten Mal bewusst westliche (ausdrücklich österreichische) Gäste in größerer Zahl zu den Soproner Festwochen eingeladen. Dadurch entwickelte sich ein reger Kulturtourismus in der Grenzstadt. Die erste Ölkrise im Jahr 1973 führte jedoch zu einer Wirtschaftskrise in der ungarischen Volksrepublik. Um die Deviseneinnahmen zu steigern, entschied sich die ungarische Parteiführung, sich schneller der kapitalistischen Welt zu öffnen. 1979 wurde die Visumpflicht für Österreich abgeschafft, um Tagesausflüge aus Ostösterreich nach Ungarn zu fördern. Das Hauptziel der österreichischen Reisenden war nicht mehr die Teilnahme an Kulturprogrammen, sondern es lockten die Schnäppchenpreise der ungarischen Waren und Dienstleistungen. Shoppen, dann gut essen und trinken, das waren die Bestandteile der meist eintägigen Besuche. In den 1980ern etablierte sich in West-Ungarn, insbesondere in Sopron, ein reger Einkaufstourismus und blieb auch nach dem Ende der Kádár-Zeit ein fester Bestandteil in Soprons Stadtleben. Das Phänomen des Einkaufstourismus und seine Auswirkungen auf die westungarische Stadt Sopron an der Grenze zum österreichischen Burgenland und relativ nahe Wiens (80km) bilden dann den eigentlichen Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit. Sopron wurde zum Einkaufs- und Dienstleistungsparadies und veränderte auch sein Stadtbild, nicht unbedingt zum Vorteil, wenn man an die Soproner Ausfahrtsstraßen denkt.

Abstract (eng)

After János Kádár's rise to power in 1956, the reforms of the 1960s led to Hungary’s political system being dubbed "Goulash Communism" by the Western world. This positive development also had an impact on the country's tourism. Due to the common socialist ideology, most visitors came from the Eastern Bloc countries, but thanks to the "Kádár opening”, the number of visitors from Austria and West Germany increased. The city of Sopron played an important role in this opening, as it was in 1963 that a greater number of Western (specifically Austrian) guests were deliberately invited to the “Soproni Ünnepi Hetek (Sopron Festival Weeks)”. This led to the development of Austrian cultural tourism in Sopron. However, the first oil crisis in 1973 led to an economic crisis in the Hungarian People's Republic. The Hungarian party leadership decided to open up more quickly to the capitalist world in order to increase foreign exchange earnings. In 1979, visa requirements were abolished for Austria to encourage day trips from Eastern Austria to Hungary. The main purpose of Austrian travellers was no longer to participate in cultural programmes, but to enjoy the bargain prices of Hungarian goods and services. Shopping, then something delicious to eat and drink, these were the components of the mostly one-day visits. In the 1980s, Austrian shopping tourism became well-established in Western Hungary, especially in Sopron, and remained an integral part of the city’s life after the end of the Kádár era. Shopping tourism and its effects on the western Hungarian city of Sopron, located on the border to the Austrian Burgenland and relatively close to Vienna (80km), are the actual focus of my thesis. Sopron became a paradise for shopping and service and changed its townscape, not necessarily to its advantage, if one takes into consideration the roads leading out of Sopron.

Keywords (deu)
SopronKulturtourismusEinkaufstourismusKádár-ZeitIBUSZFremdenverkehrTourismus
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1669858
Number of pages
137