Abstract (deu)
In dieser Arbeit werden die Auswirkungen von Sanktionen auf Nicht-Zielstaaten untersucht. Die Wirkungslosigkeit von Sanktionen bei der Erreichung ihrer außenpolitischen Ziele und die menschenrechtlichen Folgen ihrer Anwendung sind in der Wissenschaft allgemein anerkannt. Dennoch schweigt die internationale Gemeinschaft weitgehend über die Auswirkungen von Sanktionen auf Nicht- Zielstaaten. Die vorliegende Arbeit versucht, diese Lücke zu schließen. Die völkerrechtlichen Rechtfertigungen und Kontroversen im Zusammenhang mit unilateralen Sanktionen werden erörtert. Eine Fallstudie über die Sanktionen gegen Russland und die Folgen, die diese für die kubanische Wirtschaft haben, liefert ein aktuelles Beispiel zu diesem Thema. Die engen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern haben zu einer starken Abhängigkeit Kubas von Russland geführt. Andere Faktoren, wie das gegen Kuba verhängte US-Embargo, die wirtschaftliche Instabilität Kubas und sein Handelsdefizit, machen das Land besonders verwundbar durch externe Einflüsse. Es stehen nur begrenzte Daten zu Kuba und Russland zur Verfügung, da beide Regierungen unzuverlässige oder schwer zugängliche Informationen bereitstellen. Anhand verfügbarer Daten und wissenschaftlicher Arbeiten soll gezeigt werden, dass die Sanktionen die Beziehungen zwischen Russland und Kuba beeinträchtigen und das kubanische Wirtschaftswachstum langfristig behindern. Es ist davon auszugehen, dass viele Bereiche betroffen sein werden, darunter Handel, Bankwesen, Tourismus, Energie, ausländische Investitionen und ausländische Hilfe. Die Ineffektivität von Sanktionen und ihre globalen Auswirkungen machen es erforderlich, diese zu überdenken. Abschließend werden Vorschläge unterbreitet, wie Sanktionen sicherer und wirksamer gestaltet werden können, um zu verhindern, dass mehr Nicht-Zielstaaten zu Kollateralschäden werden.