Description (deu)
Bereits im Zuge des Ersten Kreuzzugs wurde bei der Eroberung Jerusalems im Juli 1099 ein seit Mitte des 11. Jahrhunderts bestehendes Pilgerhospiz unter der Leitung des 1120 verstorbenen seligen Gerhard Sasso angetroffen. Dieses Hospital dürfte auf eine Gründung von Kaufleuten aus Amalfi zurückgehen und lässt sie sich am ehesten mit „Spitalsbruderschaft vom Heiligen Johannes zu Jerusalem“ beschreiben. Papst Paschalis II. gewährte dieser Bruderschaft schon 1113 mit der Bulle „Pie voluntatis postulatio“ weitgehende Privilegien. Unter der Führung des zweiten Großmeisters, Fra' Raymond du Puy, entwickelte sich daraus in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts der Orden, der heute als Malteserorden bekannt ist und der durch die von Papst Anastasius IV. 1154 erlassene Bulle „Christianae fidei religio“ als solcher bestätigt wurde. Dieser „Souveräne Ritter- und Hospitalorden vom Hl. Johannes zu Jerusalem, genannt von Rhodos, genannt von Malta“ – auch kurz als „Souveräner Malteser-Ritter-Orden“ oder schlicht als „Malteserorden“ bezeichnet – ist vielleicht die außergewöhnlichste der kirchlichen Ordensgemeinschaften: Er ist zugleich ein souveränes Völkerrechtssubjekt, ein kirchlich anerkannter Ritterorden und die Professritter betreffend – wenngleich er gesamthaft eine Ordensgemeinschaft sui generis ist – ein Orden im Sinne des CIC.