Diese Arbeit untersucht den Prozess der Integration und Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Union (EU) und dem Gemeinsamen Markt des Südens (Mercosur), wobei der Schwerpunkt auf den Verhandlungen und Auswirkungen des am 28. Juni 2019 unterzeichneten Assoziierungsabkommens liegt. Die Studie beginnt mit einer Untersuchung des historischen Kontextes der EU, vom Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg und der Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) bis zur Gründung der EU. Ebenso werden das europäische koloniale Erbe in Lateinamerika sowie die Unabhängigkeitsbewegungen und die Versuche der regionalen Integration, die der Gründung des Mercosur vorausgingen, untersucht. Im Anschluss an die individuelle Untersuchung der beiden Blöcke wird eine vergleichende Analyse durchgeführt, um die Integrationsprozesse, die institutionellen Formate, die Rechtssysteme, die Entscheidungsprozesse und die monetäre Integration der EU und des Mercosur zu bewerten. Diese Analyse beleuchtet die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden regionalen Blöcken. Danach befasst sich die Arbeit mit dem Verhandlungsprozess des Assoziierungsabkommens (AA) und untersucht dessen Geschichte und frühe Entwicklungen. In der Entwicklung der AA-Verhandlungen bis zur Ankündigung des Grundsatzabkommens im Jahr 2019 werden vier verschiedene Phasen unterschieden. Der Status und die Fortschritte auf dem Weg zu einem umfassenden Abkommen werden ebenfalls erörtert. Die These konzentriert sich weiter auf das AA und analysiert dessen Säulenstruktur, d.h. die Säulen politischer Dialog, Zusammenarbeit und Handel. Anschließend werden Schlüsselaspekte der AA wie regionale Integration, Warenhandel, Ursprungsregeln, Zoll und Handelserleichterungen, Maßnahmen zur nachhaltigen Entwicklung, Dienstleistungen und Niederlassungsbestimmungen, technische Hemmnisse, gesundheitspolizeiliche und pflanzenschutzrechtliche Maßnahmen sowie das öffentliche Auftragswesen untersucht. Schließlich untersucht die Arbeit die sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Auswirkungen des Assoziierungsabkommens zwischen der EU und dem Mercosur sowie die Herausforderungen und Chancen für die Beteiligten.

This thesis examines the process of integration and cooperation between the European Union (EU) and the Southern Common Market (Mercosur), with a focus on the negotiation and implications of the Association Agreement (AA) signed on 28 June 2019. The study begins by exploring the historical context of the EU, from post-World War II reconstruction and the creation of the European Coal and Steel Community (ECSC) until the establishment of the EU. Likewise, the research understands the European colonial legacy in Latin America, as well as independence movements and attempts at regional integration that preceded the creation of Mercosur. Following the individualised study of both blocs, a comparative analysis is conducted to assess the integration processes, institutional formats, legal systems, decision-making processes and monetary integration of the EU and Mercosur. This analysis sheds light on the similarities and differences between the two regional blocs. Thereafter, the thesis delves into the negotiation process of the AA, examining its history and early developments. Four distinct stages were identified in the evolution of the AA negotiations until the announcement of the agreement in principle in 2019. The status and progress towards a comprehensive agreement are also discussed. Further concentrating on the AA, the thesis analyses its pillar structure, i.e., the political dialogue, cooperation, and trade pillars. It then explores key aspects of the AA, such as regional integration, trade in goods, rules of origin, customs and trade facilitation, sustainable development measures, services and establishment provisions, technical barriers, sanitary/phytosanitary standards, and public procurement policies. Finally, the thesis explores the EU-Mercosur AA's social, economic, and environmental impacts and examines the challenges and opportunities for stakeholders.