Abstract (deu)
Schule hat als Bildungseinrichtung ihren Auftrag hinsichtlich der Vermittlung eines Demokratieverständnisses wahr zu nehmen. Kompetenzorientierte Lehrpläne und neu formulierte Bildungsstandards bieten den Rahmen für die inhaltliche und didaktische Umsetzung dieses Vorhabens. Im Laufe dieser Arbeit wird dargestellt, wie Streetart im Unterrichtsgegenstand Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung als Medium für die Stärkung des Interesses bei jungen Menschen für Politik, Mitbestimmung und die Bereitschaft zur Wahrung demokratischer Werte eingesetzt werden kann. Nach einem Themenblock, der sich mit den Ausdrucksformen und Wirkungsweisen von Streetart näher beschäftigt und in weiterer Folge auch in die didaktische Umsetzung eines Unterrichtsprojekts auf der Inhaltsebene einfließt, wird ein konkretes Unterrichtskonzept ausgearbeitet. Auf Unterrichtsmethoden und Unterrichtsprinzipien, die eine reine Wissensvermittlung begleiten, wird verstärkt eingegangen. Der Bedeutung wechselnder Sozialformen, sowie der Fähigkeit der kritischen Auseinandersetzung mit, und die Diskussion über politisch motivierte Botschaften im öffentlichen Raum, wird großem Wert zugesprochen. Ein Abgleich hinsichtlich der Lehrplankonformität und der Bezug zu konkreten Lehrplaninhalten begleiten das Forschungsinteresse. Dieses bewegt sich dabei zusätzlich in das für Pädagog*innen essenzielle Themengebiet der Selbstbestimmung von Schüler*innen. Die gewonnenen Erkenntnisse aus der Forschungsarbeit bieten eine Grundlage für die praxisnahe und gegenstandsübergreifende Umsetzung der Projektarbeit zum Thema Streetart in einer Klasse der 6. Schulstufe einer Mittelschule. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass sich die Phänomene Graffiti bzw. Streetart als geeignet erwiesen haben, einen pädagogisch wertvollen Beitrag im Sinne der Vermittlungsmöglichkeiten von Demokratiebewusstsein im Unterricht zu leisten.