Abstract (deu)
Die vorliegende Studie untersucht den Einfluss von Eco Anxiety auf die Perzeption von Greenwashing in Deutschland und Südafrika. Die Rolle von Emotionen in der Perzeption von Greenwashing wurde bisher vernachlässigt, ebenso wie die kulturellen Rahmenbedingungen. Um den Einfluss von Eco Anxiety auf die Wahrnehmung von Greenwashing zu untersuchen, wird eine repräsentative Umfrage unter Social-Media-Nutzer:innen in Deutschland (N = 531) und Südafrika (N = 504) durchgeführt. Die Umfrage umfasst soziodemografische Variablen, den Social-Media-Konsum, die Wahrnehmung von Greenwashing, Eco Anxiety, die psychologische Distanz zum Klimawandel und das Umweltbewusstsein. Die Ergebnisse zeigen, dass die Prävalenz von Eco Anxiety hauptsächlich von soziodemografischen Faktoren und der psychologischen Distanz beeinflusst wird. Eco Anxiety allein hat keinen signifikanten Einfluss auf die Wahrnehmung von Greenwashing. Allerdings wirkt sich Eco Anxiety in Abhängigkeit von der psychologischen Distanz signifikant auf die Wahrnehmung von Greenwashing aus, wobei dieser Effekt in Deutschland stärker ist als in Südafrika.Personen mit niedriger psychologischer Distanz und hoher Eco Anxiety nehmen Greenwashing stärker wahr, während Personen mit mittlerer psychologischer Distanz in Deutschland je nach Eco Anxiety eine höhere oder niedrigere Greenwashing-Perzeption aufweisen. Bei Personen mit hoher psychologischer Distanz ist die Beziehung zwischen Eco Anxiety und der Wahrnehmung von Greenwashing negativ, jedoch stärker ausgeprägt in Deutschland.Die Moderation der Beziehung zwischen Eco Anxiety und der Wahrnehmung von Greenwashing durch den Social-Media-Konsum ist signifikant negativ, wird jedoch nicht durch die Länderzugehörigkeit moderiert. Die Studie zeigt, dass der Einfluss von Eco Anxiety auf die Wahrnehmung von Greenwashing komplex ist und zumindest teilweise von kulturellen und länderspezifischen Faktoren abhängt.