Abstract (deu)
Diese Masterarbeit erforscht das elterliche Erleben der psychischen Gesundheit von Jugendlichen während der Pandemie. Hierzu wurde die Wahrnehmung sowie die Bewertung der psychischen Gesundheit analysiert sowie drei Handlungsstrategien identifiziert. Theoretisch befasst sich die Arbeit mit dem symbolischen Interaktionismus, stresstheoretischen Perspektiven sowie dem Konzept von Familie als Herstellungsleistung. Basierend auf der qualitativen Längsschnittstudie „Corona und Familienleben“ wurden vier Fälle analysiert, mit insgesamt 47 Interviews, die zwischen Frühling 2020und Winter 2022 geführt wurden. Die Interviews wurden anhand des Kodierparadigmas der Grounded Theory ausgewertet. Die Ergebnisse zeigten, dass Eltern im Zeitverlauf eine Verschlechterung der psychischen Gesundheit ihrer jugendlichen Kinder wahrgenommen hatten. Als besonders schwierig gestaltete sich die Einschätzung der Eltern, ob die psychische Gesundheit der Jugendlichen als „normal“ in Zeiten der Pubertät beziehungsweise als „nicht normal“ in Zeiten von Corona gilt. Im Umgang mit den psychischen Problemen der Jugendlichen wurden die defensive Handlungsstrategie, die reaktive Handlungsstrategie, sowie die proaktive Handlungsstrategie identifiziert. Das Handeln war vor allem von Unsicherheit und Überforderung der befragten Eltern im Umgang mit den jugendlichen Kindern geprägt.