Abstract (deu)
Die Masterarbeit beschäftigt sich mit der Darstellung von schwarzen und hispanischen Transgender Frauen in dem Dokumentarfilm Paris is Burning (1990) und der TV-Serie Pose (2018-2021). Es wird eine Brücke zwischen Anzieus psychoanalytischer Theorie, Skin-Ego, wie sie von Prosser interpretiert wurde, Butlers post-strukturalistischer Ansatz, Performativität und intersektionalen Theorien zu Gender, Race und Class geschlagen. Letztere veranschaulichen in Verbindung mit dem Skin-Ego in Paris is Burning (1990), dass Transgender Frauen die mangelnde Unterstützung ihrer biologischen Familien und systemische, intersektionale Ungleichheiten verinnerlichen, die sich negativ auf die Entwicklung ihres Skin-Egos auswirken. Butlers Konzept der Performativität zeigt in Paris is Burning (1990) die denaturalisierte Darstellung von Gender Performativität und von Machtzuweisungen an eine weiße, cisgender Gruppe der Oberschicht. Binäre Dichotomien zwischen „schwarzen“ und „weißen“ sozialen Räumen, extradiegetischen Voiceovers sowie von der Regisseurin Livingston ausgewählten Erklärungen, die an ein cisgender Publikum gerichtet sind, führen zur Entmenschlichung der Transgender-Protagonist*innen. Unter Bezugnahme auf Butlers Performativität in Pose (2018- 2021) wird die Dekonstruktion binärer Oppositionen in „weißen“ und „schwarzen“ Räumen untersucht, die eine Wechselwirkung zwischen hegemonialem Diskurs und der Ballroom Community aufzeigt. Unter Berücksichtigung Anzieus Skin-Egos in Pose (2018-2021) wird die substituierende parentale Rolle hervorgestrichen, die die Protagonist*innen für andere Mitglieder der Ballroom Community übernehmen, welche die Entwicklung des Skin-Egos unterstützen. Butlers Performativität und Anzieus Skin-Ego, wie von Prosser interpretiert, in V erbindung mit intersektionalen Ungleichheiten basierend auf Gender, Race und Class zeigen nuancierte Ansätze zur Transgender Darstellung innerhalb und außerhalb der Ballroom Community auf.