Abstract (deu)
Der Zusammenhang zwischen Niederschlag in den Wintermonaten und dem Auftreten von Muren in den Österreichischen Alpen wird in dieser Masterarbeit bearbeitet. Im Untersuchungsgebiet in Spittal an der Drau, in Kärnten, wurden bestehende Aufzeichnungen von Murenereignissen mit täglichen Niederschlagsmengen und anderen Klimadaten verglichen. Zusätzlich wurden die Mechanismen von Muren in den Alpen im Winter mithilfe von Literatur analysiert. Die Daten zu den Muren, genau zu Ereignissen der Prozessart Murgang und murartiger Feststofftransport, kommen von der WLV (Wildbach und Lawinenverbauung) in Österreich. Die Klimastation Spittal an der Drau und Kolbnitz der ZAMG lieferte den größten Teil der Klimadaten für den Vergleich. Der Untersuchungszeitraum von 1954 bis 2023 umfasst nur die Wintermonate, definiert mit Anfang November bis Ende April. Um die Korrelation von Niederschlägen und Muren zu analysieren, wurden die täglichen Niederschlagsmengen in verschieden langen Perioden gemittelt. Der Tag mit den meisten aufgezeichneten Muren im Untersuchungsgebiet, der 17. November 2019, korreliert mit der 3-, 7-, 30- und 60-tägigen, gemittelten Periode mit dem meisten Niederschlag, jedoch nicht mit dem täglichen Höchstwert. Das Untersuchungsgebiet im Süden der Österreichischen Alpen verzeichnete vergleichsweise niederschlagsreiche und milde Phasen. Im Rahmen der Untersuchung korrelieren hohe tägliche Niederschlagsmengen weniger deutlich mit Muren. Die Ergebnisse bestätigen zum Teil, dass aufgrund der geänderten Umstände in den Wintermonaten, andere Mechanismen bei Muren wirken. Neben hohem Niederschlag kann Tauwetter, rapide Schneeschmelze und geringe Verdunstung, das Auftreten von Muren bevorzugen. Frost und fester Niederschlag ist jedoch der Grund für das seltenere Auftreten von Muren in den Wintermonaten. Diese Faktoren sollten neben der Niederschlagsmenge miteinbezogen werden.