Abstract (deu)
In der vorliegenden wissenschaftlichen Arbeit wird das Thema "Mobilität in der Stadt" im Hinblick auf die vorhandene Infrastruktur und die Erwartungen der Menschen an die Infrastruktur untersucht. Außerdem wird die Frage gestellt, inwieweit die Mobilitätsinfrastruktur die Lebensqualität beeinflusst. Ziel der Arbeit ist es, einen umfassenden Überblick über die aktuellen Herausforderungen und Lösungsansätze im Bereich der urbanen Mobilität sowie Richtungen für die zukünftige Forschung zu geben. Die Umfragen zeigen, dass die Erwartungen der Bewohner der Seestadt Aspern an die Mobilitätsinfrastruktur vielfältig sind. Sie werden von zahlreichen Faktoren beeinflusst. Zu diesen Faktoren gehören Alter, familiäre Situation, wirtschaftliche Lage und Geschlecht. Auch die Bildung wurde als ein wichtiger Faktor bei der Wahl des Verkehrsmittels identifiziert. Menschen mit höherer Bildung neigen dazu, umweltfreundliche Verkehrsmittel zu bevorzugen und gaben ökologische Gründe für ihre Wahl des Verkehrsmittels an. Trotz des offensichtlichen Einflusses des gesellschaftlichen und medialen Diskurses auf das Bewusstsein für das Mobilitätsverhalten und die Klimakrise gibt es jedoch ein Mißverhältnis zwischen diesem Bewusstsein und den tatsächlichen Verhaltensänderungen. Eine signifikante Veränderung des Mobilitätsverhaltens, die auf diesen Diskursen beruht, konnte nicht eindeutig nachgewiesen werden. Im Laufe der Analyse wurde deutlich, dass die individuelle Wahl des Verkehrsmittels nicht nur eine funktionale, sondern auch eine symbolische Bedeutung hat. Mobilitätsentscheidungen können Ausdruck der eigenen Identität, des sozialen Status und der Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen sein. Das Mobilitätsverhalten der Bewohner wird also direkt von ihren Erwartungen und Werten beeinflusst. Es konnte ein klarer Zusammenhang zwischen der Verfügbarkeit von Mobilitätsinfrastruktur und der subjektiven Lebensqualität der Bewohner der Seestadt Aspern nachgewiesen werden. Dies wirft auch die Frage nach der Umweltgerechtigkeit auf, da die negativen Auswirkungen der Umweltverschmutzung, wie z.B. Lärm oder Luftverschmutzung, oft von denjenigen am stärksten wahrgenommen werden, die am wenigsten zu ihr beitragen. Insgesamt zeigt die Arbeit eine starke Korrelation zwischen der Mobilitätsinfrastruktur und dem subjektiven Wohlbefinden. Verschiedene Faktoren beeinflussen die individuellen Erwartungen. Der gesellschaftliche und mediale Diskurs beeinflusst das Bewusstsein, aber die tatsächlichen Verhaltensänderungen sind komplex und werden von vielen Faktoren beeinflusst. Um die individuellen Bedürfnisse und Erwartungen bestmöglich zu erfüllen und eine nachhaltige und nachfrageorientierte Mobilität zu fördern, ist eine integrierte Planung der Mobilitätsinfrastruktur wichtig.