Abstract (deu)
Die Digitalisierung der Medizin steht nicht nur für Visionen einer personalisierten Diagnostik und Behandlung, sondern auch für zunehmende Autonomie und Selbstbestimmung, oft bezeichnet als “Patienten Ermächtigung", "Patient Empowerment". Dieser kontrovers diskutierte Begriff ist auch Teil der aktuellen Forschungs- und Innovationsförderprogramme der Europäischen Kommission Horizion 2020 (2014-2020) und dem Nachfolgeprogramm Horizion Europe (2021-2027). Die beiden innovationsorientierten Programme als zukunftsschaffende Praktiken verstehend analysiere ich die Rolle der/s ermächtigten Bürger*in-Patient*in (empowered citizen-patient) als Subjekt einer Zukunftsvision von Gesundheitsversorgung mit praktisch-materiellen und sozio-strukturellen Implikationen für die Rolle des/der einzelnen Brüger*in als Person mit Zugang zu öffentlicher Gesundheitsversorgung. Die durch die Analyse des empowerments-begriffs in Dokumenten zu den Förderprogrammen identifizierte rein Datenbasierte Praxis des Empowerments bestimmt letztlich nicht nur die Performanz der Bürger*in-Patient*in als Akteur im Netzwerk der öffentlichen Gesundheitsversorgung, sondern auch welche epistemischen Konzepte von Gesundheit und eigenem Wohlbefinden diesen zur Verfügung stehen.