Das digitale Zeitalter eröffnet stetig neue Möglichkeiten für das informelle Erlernen von Zweitsprachen (ISLL; Dressman, 2020, S. 1). Dieses moderne Phänomen blieb von Wissenschaftler*innen aus dem Bereich des Fremdsprachenlernens nicht unentdeckt (z. B. Sundqvist, 2009; Sockett, 2014) und hat zur Entstehung des neuen Forschungsfeldes des informellen Zweitsprachenerwerbs (ISLL) geführt. Studien zu affektiven Faktoren wurden innerhalb dieses Bereichs jedoch nur im begrenzten Maße durchgeführt (Arndt, 2023). Daher behandelt die vorliegende Arbeit die Beziehung zwischen ISLL und Foreign Language Enjoyment (FLE), einer positiven Emotion, die von Nutzer*innen einer Sprache erlebt wird, wenn ein perfektes Zusammenspiel von Herausforderung und Kompetenz beim Gebrauch der Sprache erreicht wird (Botes et al., 2022; Dewaele & MacIntyre, 2016). Die vorliegende Studie untersucht ISLL-Praktiken und FLE von 653 jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 35 Jahren in Österreich. Dies erfolgt mittels einer validierten Umfrage auf der Grundlage von adaptierten bestehenden Skalen (z. B. Schwarz, 2020; Ghamarian-Krenn, 2023; Resnik & Dewaele, 2020). Neben ISLL-Praktiken im Freizeitbereich erforscht diese Studie auch die Verwendung von Englisch in Arbeits- und Tertiärbildungskontexten. Fast alle Teilnehmer*innen (95,3%) gaben an (nahezu) täglich Hobbys auf Englisch nachzugehen. Im Bildungskontext berichteten 30,1%, dass sie nahezu (täglich) mindestens eine der vier Sprachfertigkeiten nutzen und 25,3% verwendeten Englisch (fast) täglich im beruflichen Kontext. Im Vergleich zu jungen Arbeitnehmer*innen erzielten Studierende und beschäftigte Studierende höhere Werte auf der ISLL-Skala. Die FLE-Niveaus waren relativ hoch und konsistent (M = 3,75, SD = 0,7) – es gab keine Unterschiede zwischen den drei Untergruppen. Mitglieder der Generation Z hatten jedoch signifikant höhere Werte für ISLL im Freizeitbereich und FLE als Millennials. Darüber hinaus waren Freizeit-, Bildungs- sowie berufliche ISLL-Praktiken Prädiktoren für FLE. Die Ergebnisse legen nahe, dass die Teilnahme junger Erwachsener an informellen Praktiken des Zweitsprachenerwerbs in allen Freizeit-, Arbeits-, und Tertiärbildungskontexten zum Zustand des „globalized bilingualism“ [globalisiertem Billingualismus] (Smit & Schwarz, 2019, S. 309) in Österreich beiträgt. Außerdem führen häufiger Englischgebrauch gemäß Fredrickson’s (2011) broaden-and-build Theorie zu erhöhter FLE, was wiederum das allgemeine psychische Wohlbefinden verstärken könnte.
The digital era is continuously opening new doors for informal second language learning (ISLL; Dressman, 2020, p. 1). This modern phenomenon has not been neglected by researchers in the field of SLA (e.g., Sundqvist, 2009; Sockett, 2014), forging the new research path of ISLL. However, within this field, only limited research has been conducted on affective factors (Arndt, 2023). Therefore, the present thesis addresses the relationship between ISLL and Foreign Language Enjoyment (FLE), a positive emotion experienced by L2 speakers when a satisfactory interplay between challenge and ability is met while engaging in L2 use (Botes et al., 2022; Dewaele & MacIntyre, 2016). The current study explores ISLL involvement and FLE levels of 653 young adults in Austria between 18 and 35 years by means of a validated online survey based on prior research (e.g., Schwarz, 2020; Ghamarian-Krenn, 2023; Resnik & Dewaele, 2020). In addition to ISLL practices in leisurely settings, this study also investigates the use of English in professional and educational contexts. (Almost) daily ISLL involvement in the recreational setting was reported by nearly all participants (95.3%), by 30.1% in the educational context, and by 25.3% in the professional setting. Compared to working young adults, tertiary students and employed tertiary students scored significantly higher on the ISLL scale. FLE levels were relatively elevated and consistent among the sample (M = 3.75, SD = .7); there were no differences between the three subgroups. However, members of Gen-Z had significantly higher recreational ISLL and FLE levels than Millennials. Furthermore, FLE was predicted by recreational, educational as well as professional ISLL individually. The findings suggest that recreational, educational, and professional ISLL involvement among Austrian young adults contributes to “globalized bilingualism” (Smit & Schwarz, 2019, p. 309) in Austria. Moreover, in accordance with Fredrickson’s (2011) broaden-and-build theory, frequent experiences of ISLL lead to increased FLE, which could then reinforce overall mental wellbeing.
Das digitale Zeitalter eröffnet stetig neue Möglichkeiten für das informelle Erlernen von Zweitsprachen (ISLL; Dressman, 2020, S. 1). Dieses moderne Phänomen blieb von Wissenschaftler*innen aus dem Bereich des Fremdsprachenlernens nicht unentdeckt (z. B. Sundqvist, 2009; Sockett, 2014) und hat zur Entstehung des neuen Forschungsfeldes des informellen Zweitsprachenerwerbs (ISLL) geführt. Studien zu affektiven Faktoren wurden innerhalb dieses Bereichs jedoch nur im begrenzten Maße durchgeführt (Arndt, 2023). Daher behandelt die vorliegende Arbeit die Beziehung zwischen ISLL und Foreign Language Enjoyment (FLE), einer positiven Emotion, die von Nutzer*innen einer Sprache erlebt wird, wenn ein perfektes Zusammenspiel von Herausforderung und Kompetenz beim Gebrauch der Sprache erreicht wird (Botes et al., 2022; Dewaele & MacIntyre, 2016). Die vorliegende Studie untersucht ISLL-Praktiken und FLE von 653 jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 35 Jahren in Österreich. Dies erfolgt mittels einer validierten Umfrage auf der Grundlage von adaptierten bestehenden Skalen (z. B. Schwarz, 2020; Ghamarian-Krenn, 2023; Resnik & Dewaele, 2020). Neben ISLL-Praktiken im Freizeitbereich erforscht diese Studie auch die Verwendung von Englisch in Arbeits- und Tertiärbildungskontexten. Fast alle Teilnehmer*innen (95,3%) gaben an (nahezu) täglich Hobbys auf Englisch nachzugehen. Im Bildungskontext berichteten 30,1%, dass sie nahezu (täglich) mindestens eine der vier Sprachfertigkeiten nutzen und 25,3% verwendeten Englisch (fast) täglich im beruflichen Kontext. Im Vergleich zu jungen Arbeitnehmer*innen erzielten Studierende und beschäftigte Studierende höhere Werte auf der ISLL-Skala. Die FLE-Niveaus waren relativ hoch und konsistent (M = 3,75, SD = 0,7) – es gab keine Unterschiede zwischen den drei Untergruppen. Mitglieder der Generation Z hatten jedoch signifikant höhere Werte für ISLL im Freizeitbereich und FLE als Millennials. Darüber hinaus waren Freizeit-, Bildungs- sowie berufliche ISLL-Praktiken Prädiktoren für FLE. Die Ergebnisse legen nahe, dass die Teilnahme junger Erwachsener an informellen Praktiken des Zweitsprachenerwerbs in allen Freizeit-, Arbeits-, und Tertiärbildungskontexten zum Zustand des „globalized bilingualism“ [globalisiertem Billingualismus] (Smit & Schwarz, 2019, S. 309) in Österreich beiträgt. Außerdem führen häufiger Englischgebrauch gemäß Fredrickson’s (2011) broaden-and-build Theorie zu erhöhter FLE, was wiederum das allgemeine psychische Wohlbefinden verstärken könnte.
The digital era is continuously opening new doors for informal second language learning (ISLL; Dressman, 2020, p. 1). This modern phenomenon has not been neglected by researchers in the field of SLA (e.g., Sundqvist, 2009; Sockett, 2014), forging the new research path of ISLL. However, within this field, only limited research has been conducted on affective factors (Arndt, 2023). Therefore, the present thesis addresses the relationship between ISLL and Foreign Language Enjoyment (FLE), a positive emotion experienced by L2 speakers when a satisfactory interplay between challenge and ability is met while engaging in L2 use (Botes et al., 2022; Dewaele & MacIntyre, 2016). The current study explores ISLL involvement and FLE levels of 653 young adults in Austria between 18 and 35 years by means of a validated online survey based on prior research (e.g., Schwarz, 2020; Ghamarian-Krenn, 2023; Resnik & Dewaele, 2020). In addition to ISLL practices in leisurely settings, this study also investigates the use of English in professional and educational contexts. (Almost) daily ISLL involvement in the recreational setting was reported by nearly all participants (95.3%), by 30.1% in the educational context, and by 25.3% in the professional setting. Compared to working young adults, tertiary students and employed tertiary students scored significantly higher on the ISLL scale. FLE levels were relatively elevated and consistent among the sample (M = 3.75, SD = .7); there were no differences between the three subgroups. However, members of Gen-Z had significantly higher recreational ISLL and FLE levels than Millennials. Furthermore, FLE was predicted by recreational, educational as well as professional ISLL individually. The findings suggest that recreational, educational, and professional ISLL involvement among Austrian young adults contributes to “globalized bilingualism” (Smit & Schwarz, 2019, p. 309) in Austria. Moreover, in accordance with Fredrickson’s (2011) broaden-and-build theory, frequent experiences of ISLL lead to increased FLE, which could then reinforce overall mental wellbeing.